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Normale Sulfate.
So geben die Karbonate beim Behandeln mit Schwefel-
säure Sulfate und Kohlensäure:
K2COs + H2SOs = K2SO1 + H2COs.
Die Kohlensäure zerfällt wieder in Kohlendioxyd und
Wasser:
H2COs = H2O + CO»2.
Ebenso erhält man aus Magnesiumkarbonat und Schwefel-
säure Magnesiumsulfat und Kohlendioxyd:
MgCOs + H2SO: = MgS0O1 + H2O + CO2.
Da die Schwefelsäure weniger flüchtig ist als die Salz-
säure und Salpetersäure, so treibt sie auch diese Säuren aus
ihren Salzen aus. Sowohl die Salzsäure als die Salpetersäure
werden im grossen nach diesem Verfahren dargestellt, wobei
zugleich Natriumsulfat gewonnen wird, das als solches Ver-
wendung findet oder im Leblanc’schen Sodaprozess (s. diesen)
weiter auf Soda verarbeitet werden kann:
2NaCl + H2SO4 = Na2SO« + 2HCI;
2NaNOs + H2SO: = Na2S0O« + 2HNOs.
Die Mehrzahl der Sulfate ist in Wasser löslich; unlös-
lich in Wasser (und Säuren) ist das Baryumsulfat, sehr
schwerlöslich Strontium- und Bleisulfat, schwerlöslich das
Calciumsulfat. Versetzt man daher verdünnte Schwefelsäure
oder die Lösung eines Sulfates mit einer Auflösung von
Baryum-, Strontium-, Calcium- oder Bleisalzen, so entstehen
Niederschläge der genannten schwerlöslichen Sulfate:
BaCl: + H2S0O:« = BaSO4 + 2HCI;
Baryumchlorid Baryumsulfat
Sr(NOs)z + Na2S0s = SrSO14 + 2NaNOs;
Strontiumnitrat Strontiumsulfat
Pb(NOs)2 + MgSO0O: = PbSO: + Mg(NOs):.
Bleinitrat Bleisulfat.
Versuch 134. Man bereitet sich verdünnte Lösungen von Ba-
ryumchlorid, Bleinitrat und Strontiumnitrat. Je einen Teil dieser
Lösungen versetzt man in einem Reagenzglase mit einigen Tropfen
verdünnter Schwefelsäure. In allen drei Proben wird eine weisse