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Rückblick.
zersetzt, ein Vorgang, der in gewissem Sinne der Zersetzung
der Karbonate analog ist:
Na2COs + 2HCl = 2NaCl + H2COs;
Na2Si0s + 2HC1 = 2NaCl + H2SiOs.
Beim Erhitzen zerfällt auch _die Kieselsäure in ihr An-
hydrid und Wasser:
H2SiOs = SiO2 + H2O.
Versuch 138. Man mischt 1 g feinen Quarzsand mit etwa dem
fünffachen Gewichte einer Mischung aus gleichen Teilen Natrium-
und Kaliumkarbonat (sog. „Natronkali“) und erhitzt die Mischung
über dem Gasgebläse bis zum ruhigen Fluss, Bei dieser Temperatur
wird etwa eine Viertelstunde lang erhalten, und dann die glühende
Schmelze auf ein blankes Eisenblech ausgegossen. Sie wird nach dem
Erkalten in Wasser aufgeweicht und allmählich mit Salzsäure im Ueber-
schuss versetzt. Zunächst entweichen unter Aufbrausen bedeutende
Mengen von Kohlendioxyd, die von der Zersetzung des überschüssigen
Natronkali’s herrühren, dann scheidet sich Kieselsäure in Flocken ab-
Man verdampft die Lösung völlig zur Trockene und weicht dann die
Masse mit salzsäurehaltigem Wasser auf. Es _hinterbleibt ein weisses
Pulver von Siliciumdioxyd, SiO2. (Man veranschauliche den ganzen
Prozess, durch die Umsetzungsgleichungen.)
Die natürlichen Silikate werden häufig durch Salzsäure
nicht zersetzt ; man „schliesst“ sie dann „auf“ durch Schmelzen
mit Natronkali, wie vorstehend, oder auch durch Behandeln
mit Flusssäure. Man sagt häufig der Kürze halber, die Fluss-
säure „löse“ Silikate, das ist aber nicht streng richtig, denn
eine Lösung geht ohne chemische Veränderung vor sich, wäh-
rend es sich hier um eine Ueberführung des Siliciumdioxyds
in_Siliciumfluorid handelt (S. 272):
SiOQ2> + A4HFEF_— SiFı 2H.0:
Rückblick. Die Metalle sind Elemente von vorzugs-
weise basischem, Charakter. Sie vermögen sich daher mit
Elementen oder Gruppen von Elementen von saurem Cha-
rakter zu Verbindungen zu vereinigen. Zu diesen Abkömm-
lingen (Derivaten) der Metalle gehören u. a. die Oxyde und