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Kalium.
Kalium, K (Atomgewicht = 39,03). Dieses Element
bildet einen Bestandteil mancher Mineralien, so namentlich
des Kalifeldspats. Die allmähliche Zersetzung dieser Gesteine
durch Verwitterung lässt Kalium in löslichen Formen in die
Erde gelangen, von wo sie als ein wichtiger Bestandteil von
der Pflanze aufgenommen werden. Nach dem Verbrennen des
Pflanzenkörpers bleiben sie zurück und zwar vorwiegend in
Form von Kaliumkarbonat. Behandelt man Holzasche mit
Wasser, so löst sich Kaliumkarbonat auf und kann durch Ver-
dampfen der Lösung in unreinem Zustande gewonnen werden.
Das so erhaltene unreine Kaliumkarbonat führt den Namen
Pottasche. X."
Versuch 139. Etwa ein Liter Holzasche wird mit Wasser ge-
schüttelt und die Lösung abfiltriert. Sie bläut rotes Lakmuspapier,
ist also offenbar alkalisch. Die Lösung wird zur Trockene verdampft
und der Rückstand mit Salzsäure übergossen. Das Entweichen von
Kohlendioxyd beweist die Anwesenheit eines Karbonates.
Kalium findet sich ferner als Kaliumchlorid oder Sylvin
namentlich in den berühmten Stassfurter Salzwerken in grossen
Mengen vor.
Das Metall Kalium wurde zuerst durch die Zersetzung von
Kaliumhydroxyd mittels eines starken elektrischen Stromes er-
halten ; jetzt gewinnt man es in grösserem Massstabe durch Er-
hitzen einer innigen Mischung von Kaliumkarbonat und Kohle:
K2COs + 2C=2K + 3C0.
Das frei gewordene Metall destilliert in die Vorlage über.
Es ist weich, auf dem frischen Schnitte silberglänzend, aber
bald anlaufend. Dies rührt von der ausserordentlichen Ver-
wandtschaft des Kaliums zum Wasser her. Ein Beispiel davon
hatten wir in dem Versuch 27 (S. 48), der zweckmässig jetzt
wiederholt wird. Das Kalium verbindet sich mit der Atom-
gruppe Hydroxyl OH zu Kaliumhydroxyd und macht Was-
serstoff frei:
Kı+- HOH=KOH + H.