Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

362 Kaliumhydroxyd, Kaliumnitrat. 
Kaliumhydroxyd, KOH, oder Aetzkali, auch Kalihydrat 
genannt. Dasselbe wird durch doppelte Umsetzung zwischen 
Kaliumkarbonat und einem löslichen Hydroxyde erhalten, dessen 
Metall_ein unlösliches Karbonat bildet. 
Versuch 141. 50 g Kaliumkarbonat werden in 500 bis 600 ce 
Wasser gelöst und die Lösung in einem blanken eisernen oder sil- 
bernen Kessel zum Sieden erhitzt und allmählich das aus 25 bis 30 g 
gut gebranntem Kalk durch Löschen mit Wasser erhaltene Kalkhydrat 
zugegeben. Während der Reaktion muss die Masse mit einem eisernen 
Spatel gut umgerührt werden. Nach dem Absitzen des weissen Nie- 
derschlages zieht man die Lösung in eine _Flasche_ab. Sie kann für 
die_weiteren Versuche dienen. 
Die Reaktion verläuft in der Weise, dass aus Calciumhydroxyd 
und Kaliumkarbonat sich das unlösliche Calciumkarbonat_bildet und 
Kaliumhydroxyd in Lösung geht: 
K2COs + Ca(OH)z = CaCO: + 2KOH. 
Es hat hier also ein Austausch der Metalle gegeneinander statt- 
gefunden. Der weisse Schlamm, der sich zu Boden setzt, ist Calcium- 
karbonat, wie die Prüfung mit Salzsäure leicht ergibt. Die Lösung, 
die solange sie Kaliumkarbonat enthielt, mit Säuren stark brauste, 
hat_nach beendeter Reaktion diese Eigenschaft verloren. (Warum ?) 
Kaliumhydroxyd ist eine weisse, spröde Substanz, die an 
der Luft leicht zerfliesst und schliesslich in Karbonat_ über- 
geht. (Wie erklärt sich dies?) Es ist eine sehr starke Base, 
die, ähnlich wie die Schwefelsäure die schwächeren Säuren; 
andere Basen aus_ihren Salzen austreibt. [Man versuche, 
dies für Ammoniumchlorid NH:4Cl, Kupfersulfat CuSO4, und 
Magnesiumnitrat Mg(NOs)z durch die betr. Gleichungen aus- 
zudrücken. | 
<aliumnitrat, KNOs, oder Salpeter (auch Kalisalpeter) 
ein Vorkommen in der Natur wurde bereits bei der Sal 
etersäure besprochen. (Welches sind die Bedingungen seiner 
ildung ?), „Wenn tierische Abfälle bei Anwesenheit von Base 
er Zersetzung unterliegen, so treten unter den Endprodukten 
tets Nitrate auf. Von diesem Verhalten zieht man bei der 
ünstlichen Salpetergewinnung Nutzen, indem in den „Sal-
	        
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