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Calciumchlorid. Calciumoxyd.
Das Element selbst wird durch Zerlegung des Calcium-
chlorides mittels des elektrischen Stromes erhalten.
Es ist ein messinggelbes, weiches Metall, das sich an der
Luft bald mit einer Schicht von Hydroxyd überzieht; es zer-
setzt Wasser bei gewöhnlicher Temperatur, wie Kalium oder
Natrium, zeigt sich also in dieser Hinsicht den Alkalien verwandt.
Die wichtigeren Calciumverbindungen , die wir hier be-
sprechen werden, sind das Chlorid CaClz , das Oxyd CaO , das
Hydroxyd Ca(OH)2, das Hypochlorit Ca(0C1)2, das Karbonat
CaCOs, das Sulfat CaSO4, das Phosphat Cas(PO4)z2 und das
Silikat in Form von Glas.
Calciumchlorid, CaClz, oder Chlorcalcium. Dieses Salz
wird wegen seiner Fähigkeit, das Wasser anzuziehen und fest-
zuhalten, vielfach als Trockenmittel für Gase verwendet; in
anseren Versuchen haben wir uns seiner wiederholt bedient.
Versuch 149. Man löst 10 bis 20 g Kalkstein oder Marmor
in roher Salzsäure auf und verdampft zur Trockene. Einige Stücke
dieses Rückstandes lässt man an freier Luft liegen. (Wie ist die
Gleichung für den chemischen Vorgang? Wird das Produkt feucht?
In welcher Weise wird Schwefelsäure darauf einwirken?)
Man versucht die Einwirkung von Schwefelsäure auf das Cal-
ciumchlorid. (Ist der Rückstand von Sulfat ebenfalls löslich, wie das
Natriumsulfat es war?)
Calciumoxyd, CaO. Diese Verbindung spielt als Aetz-
kalk eine wichtige Rolle im praktischen Leben. Man erhält
sie durch einfaches Erhitzen des Karbonates:
CaCOs = CaO + CO»2.
Es geschieht dies durch „Brennen“ des Kalkes in grossen
Kalköfen, woher das Produkt. der Aetzkalk. auch „gebrannter
Kalk“ heisst.
Diese Darstellung des Oxydes durch Erhitzen des Kar-
bonates gelingt bei den Alkalikarbonaten nicht; die Kohlen-
säure ist in ihnen also inniger gebunden, was sich durch die
stärker basische Natur der Alkalimetalle erklären lässt. Je