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Calciumsulfat.
Durch die Unlöslichkeit in Wasser unterscheidet sich das
Calciumkarbonat und mit ihm die Karbonate der anderen Me-
talle dieser Gruppe scharf von den wasserlöslichen Karbonaten
der Alkalien. Es lässt sich erwarten, dass auf Zusatz eines
Alkalikarbonates zu einem löslichen Salze der Calciumgruppe
das Karbonat des betr. Metalles unlöslich ausfällt. Das ist in
der That der Fall, z. B.:
BaClı + (NH4)2COs = BaCO: + 2NH«Cl1.
Von diesem Verhalten macht man in der Analyse Ge-
brauch, um die Metalle der Calciumgruppe von den Alkalien
Zu trennen.
Calciumsulfat, CaSO4. Diese Verbindung kommt in der
Natur fertig gebildet vor, namentlich mit Kristallwasser als
Gips, CaSO4.2H20. Beim mässigen Erhitzen verliert der
Gips sein Wasser und bildet dann den „gebrannten“ Gips, der
mit Wasser angerührt eine bald erhärtende Masse gibt, in-
dem er das Wasser „bindet“, d. h. wieder aufnimmt. Der
gebrannte Gips findet bekanntlich zu Abgüssen ausgedehnte
Verwendung. Der einmal gebrauchte Gips kann merkwür-
digerweise durch ein erneutes Brennen nicht wieder zum Bin-
den tauglich gemacht werden.
Calciumsulfat ist etwas löslich in Wasser (Gipswasser).
Die Sulfate des Strontiums und Baryums sind weit schwerer
löslich, letzteres sogar unlöslich. Diese Schwerlöslichkeit der
Sulfate unterscheidet die Calciumtriade ebenfalls sehr charak-
teristisch. von den Alkalien.
Natürliches Wasser, das Karbonate oder Sulfate des Cal-
ciums (bezw. Magnesiums) gelöst enthält, heisst hart, und zwar
ist letztere Härte eine permanente, da sie durch einfache Mittel
wie. Erhitzen zum Sieden nicht zu entfernen ist.
Versuch 152. Man erhitzt gepulverten natürlichen Gips im
Luftbade auf etwa 200° Der Rückstand wird mit Wasser zum Brei
angerührt und ein Abguss einer (zuvor mit etwas Oel abgeriebenen)
Münze genommen.