Quecksilberchlorid. Quecksilbersulfid. 401
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Hierin verhalten sich die Merkurosalze wie die Silber-
salze (s. unten).
Quecksilberchlorid, HgCl2. Diese Verbindung, gewöhn-
lich Sublimat genannt, wird in grossem Massstabe dargestellt
durch Erhitzen einer innigen Mischung von Quecksilbersulfat
und Natriumchlorid :
HgSO1 + 2NaCl = HgClı + Na2S0:1.
Es ist ein weisser, in Wasser löslicher und sehr giftiger
Körper, der in Heilkunde und Gewerben Anwendung findet.
In der Chirurgie wird es in ausgedehntem Masse als, „ Anti-
septicum“ verwendet, um die Wunden gegen Infizierung von
aussen, z. B. durch die Hände oder Instrumente des Opera-
teurs. zu schützen.
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Quecksilbersulfid, HgS, findet sich in der Natur in
roten kristallinischen Massen als Zinnober. Reibt man aber
Quecksilber und Schwefel zusammen oder leitet man in die
Lösung eines Quecksilbersalzes Schwefelwasserstoff ein, so er-
hält man ein schwarzes Quecksilbersulfid. Dasselbe zeigt mit
dem roten genau die gleiche Zusammensetzung und geht beim
Sublimieren in dieses über. Es ist dies wieder ein Beispiel
sogenannter physikalischer Isomerie, d. h. physikalischer Ver-
schiedenheit bei chemischer Gleichheit, wie wir sie schon bei
Kohlenstoff und Phosphor fanden.
Erkennung von Merkuro- neben Merkurisalzen. Wie
schon angegeben, ist Quecksilberchlorür unlöslich, Queck-
silberchlorid löslich in Wasser und verdünnten Säuren, Es
ist damit ein Mittel dargeboten, zu entscheiden, ob eine Queck-
silberlösung Oxydul- oder Oxydsalze dieses Metalles enthält:
im ersteren Falle wird auf Zusatz von Salzsäure ein Nieder-
schlag von Quecksilberchlorür entstehen, im zweiten bleibt
die Lösung klar.
Remsen, Einleitung in das Studium der Chemie. 2. Aufl.