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Aluminium. Aluminiumoxyd.
Später verwandte man statt des einfachen Chlorides die
Doppelverbindung desselben mit Natriumchlorid, Al2Cle . 6NaCl,
unter Zusatz von Kryolith. In neuerer Zeit haben elektrische
Verfahren die Oberhand gewonnen und zwar zunächst die Zer-
setzung des erwähnten Doppelchlorides durch den elektrischen
Strom. Bei Verwendung von Strömen von gewaltiger Stärke
scheint es aber jetzt auch zu gelingen, das Aluminiumoxyd
direkt zu zerlegen. Die betr. Verfahren werden z. T. geheim
gehalten, doch zeigt der sinkende Preis des Aluminiums und
die damit Hand in Hand gehende Zunahme der technischen
Verwendung des Metalles, dass die wichtige Frage einer hin-
reichend billigen Darstellungsmethode für Aluminium heute
im wesentlichen gelöst ist.
Eigenschaften. Aluminium ist ein zinnweisses, stark
glänzendes Metall vom spez. Gew. 2,56 — 2,67 ; der Schmelz-
punkt desselben liegt etwa bei 700°. Seine Leichtigkeit, in Ver-
bindung mit seiner Härte und Dehnbarkeit, sowie seine Un-
veränderlichkeit an der Luft, machen es für viele Zwecke wert-
voll. Von Salzsäure wird es leicht gelöst unter Bildung von
Chlorid _und Entwickelung von Wasserstoff:
AL+ SHCL= AICl: + 83H,
ebenso lösen kaustische Alkalien, z. B. Natronlauge , unter
Bildung sog. Aluminate:
Al + 3NaOH = Al(0Na)s + 3H.
Natriumaluminat.
BF
ma
Unter den wichtigeren Aluminiumverbindungen sind zu
nennen das Oxyd AlzOs, das Hydroxyd Al:(OH)s, die Alaune,
die _Stlikate_und das. Chlorid AleCle oder AlCI:.
Aluminiumoxyd, AlzOs. Diese Verbindung bildet die
seltenen Mineralien Rubin, Saphir und Korund. Eine unreinere
Abart des letzteren ist der wegen seiner Härte als Schleif-
und Poliermittel dienende Smirgel. Durch Erhitzen des Alu-