Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Eisensorten. 
Fe20s + 3C0 = 2Fe + 3002. 
Durch das Verbrennen der Kohle und das Schmelzen des Eisens 
und der gebildeten Schlacke sinkt die Beschickung zusammen 
und im gleichen Masse wird von oben wieder nachgefüllt. In 
dieser Weise kann der Ofen mehrere Jahre in ununterbro- 
chenem Betriebe stehen. 
Das geschmolzene Eisen sammelt sich auf der Sohle des 
Öfens an, über ihm die Schlacke, die durch Oeffnungen ab- 
fliessen kann. Hat sich eine genügende Menge von flüssigem 
Eisen angesammelt, so wird es abgelassen und in Sandformen 
ausgegossen (Roheisen). 
Eisensorten. Das im Hochofen erblasene Eisen heisst 
Koh- oder Gusseisen. Es ist noch recht unrein und enthält 
namentlich Kohlenstoff, Phosphor, Schwefel, Silicium. Wird 
es sehr rasch gekühlt, so bleibt der Kohlenstoff chemisch ge- 
bunden und man erhält das zinnweisse weisse Gusseisen, bei 
langsamer Abkühlung aber scheidet sich der Kohlenstoff als 
Graphit aus, der, durch die Masse des Eisens verteilt, das- 
selbe grau färbt: graues Gusseisen. Manganhaltige Eisen- 
sorten vermögen besonders viel Kohlenstoff aufzunehmen und 
solche Sorten mit 3,5 bis 6 Proz. Kohlenstoff heissen Spie- 
geleisen. 
Alle Sorten von Gusseisen sind spröde und verhältnis- 
mässig leicht schmelzbar:; zur Anfertigung von Gussstücken 
eignet sich namentlich die graue Abart, da sie weniger spröde 
ist. Beim Auflösen von Gusseisen in Säuren bleibt der grösste 
Teil des Kohlenstoffs als Graphit zurück, ein Teil aber ent- 
weicht in Verbindung mit Wasserstoff als flüchtige Kohlen- 
wasserstoffe, woher der unangenehme Geruch rührt, den man 
beim Auflösen von Eisen in Säuren fast immer wahrnimmt. 
Durch Entfernung des grössten Teiles seiner Beimeng- 
ungen wird das Gusseisen in das zähe, schmiedbare und viel 
höher schmelzende Schmiedeeisen verwandelt.
	        
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