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Chromsäure. Chromsäureanhydrid.
Oder man kann annehmen, sie bestehe aus Chromsäure,
H2CrO4, und Chromsäureanhydrid CrOs:
H2CrO04 + CrOs = H2ıCr2O-:
Sie erscheint somit der Pyroschwefelsäure H2S207 ana-
log und ist wie diese eine Anhydrosäure; man bezeichnet sie
als Parachromsäure.
Versuch 180. 10 bis 20 g Kaliumchromat werden mittels Zu-
satz von Salpetersäure in Kaliumdichromat übergeführt und die Lö-
sung zur Kristallisation abgedampft. Das Salz kristallisiert in orange-
roten Prismen aus.
Die Chromsäure, H2CrO4, ist fast nur in ihren Salzen
bekannt, weil sie sehr leicht in das Anhydrid und Wasser
zerfällt. (Welche andere Säure zeigt das gleiche Verhalten ?)
H2CrO0s = H2O + CrOs.
Das Chromsäureanhydrid oder Chromtrioxyd, CrOs,
bildet rote, stark ätzende und zerfliessliche Kristalle. Es wird
erhalten, wenn man Chromsäure oder Parachromsäure durch
eine stärkere Säure aus ihren Salzen frei macht:
K2Cr207 + H2SO4 = K2S0O4 + HaCr20-
und H2Cr207 = H2ıO + 2Cr0s.
Versuch 181. Man mischt 50 cc einer kalt gesättigten Lösung
von Kaliumdichromat mit dem anderthalbfachen Volum konzentrierter
Schwefelsäure , indem man die Säure in dünnem Strahle und unter
Umrühren eingiesst. Beim Erkalten der Lösung kristallisiert das
Chromtrioxyd in langen Nadeln aus.
Chromsäureanhydrid und Chromate sind durch ihren hohen
Sauerstoffgehalt starke Oxydationsmittel.
Versuch 182. Man übergiesst einige Kristalle von Kalium-
parachromat mit konzentrierter Salzsäure und erwärmt. (Was deutet
auf eine stattgehabte Oxydation der Salzsäure 7)
Die Chromate verhalten sich auch in ihrer Löslichkeit
insofern den Sulfaten ähnlich, als Baryumchromat, BaCrOs,
und _Bleichromat, PhCrO«, in Wasser unlöslich sinqd.