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Molybdän. Wolfram. Uran.
sulfid, mit Ammoniumhydroxyd und mit Natriumhydroxyd im Ueber-
schuss. Die betr. Vorgänge lassen sich ausdrücken durch die Gleichungen:
Cr2Cls +8 (NHaı)2S + 6 H20 = Cra(OH)es + 6NH4C1 +3H8S;
CrzCle + 6NH:OH = Cr(OH)s - 6NH4C1;
CraCle + 6 NaOH = Cro(OH)s + 6 NaCl.
Zunächst entsteht durch Natriumhydroxyd ein Niederschlag , der
sich aber auf weiteren Zusatz dieses Reagenzes wieder auflöst. (Wie
ist das zu erklären?) Die entstandene klare grüne Lösung wird zum
Sieden erhitzt. (Wie erklärt sich das Wiederauftreten der Fällung ?)
Die ziemlich seltenen Elemente Molybdän, Mo (Atom-
gewicht = 95,8) und Wolfram, W (Atomgewicht = 183,6)
erinnern in vielen Stücken an das Chrom. So bilden sie wie
dieses Trioxyde, MoOs und WOs, die sich als Anhydride von
Metallsäuren H2Mo04* und Ha WO+4 verhalten, deren Salze als
Molybdate und Wolframate bezeichnet werden.
Uran, U (Atomgewicht = 238,8). Dieses gleichfalls ziem-
lich seltene Element sei hier deshalb erwähnt, weil es von
allen Elementen das höchste Atomgewicht hat (Welches Ele-
ment hat das kleinste?) und weil es ein weiteres Beispiel
eines unorganischen Radikales bietet. (Was versteht man
unter einem Radikal ?)
Das Oxyd UO2 des Urans verhält sich wie ein Radikal;
da das Uran darin sechswertig auftritt, so ist das Radikal
Uranyl UO2 zweiwertig, denn vier von den sechs Valenzen
des Urans sind durch Sauerstoff gesättigt. Das Uranyl er-
setzt daher bei der Salzbildung je zwei Wasserstoffatome. (So
hat das Uranylnitrat die Formel UO2(NOs)2, das Uranyl-
chlorid (UO2)Cl2, das Uranylsulfid (UO2)S u. a. m.