48 Einwirkung von Natrium und Kalium auf Wasser.
Versuch 27. Ein kleines Stückchen Natrium *) wird auf Wasser
geworfen. Es schwimmt auf der Oberfläche herum und brennt, mit
einer Flamme berührt, mit gelber Flamme. Diese ist brennender
Wasserstoff, dessen Flamme durch eine Beimengung von etwas ver-
brennendem Natriumdampf stark gelb gefärbt wird. Der gleiche Ver-
such wird nun mit Kalium gemacht. Hier tritt die Flamme ohne
Anwendung eines Zünders auf und hat eine violette Farbe, die von
dem gleichzeitigen Verbrennen von etwas Kalium herrührt. Das Gas,
welches bei diesen Versuchen entwickelt wird, verbrennt entweder
der entweicht in die Luft. Beim Kalium fängt es sofort Feuer, weil
die entwickelte Wärme zur Entzündung genügt, während sie beim
Natrium hierfür zu gering ist. Will man das Gas unverändert auf-
fangen, so muss der Versuch so angeordnet werden, dass dasselbe in
ein mit Wasser gefülltes und umgestülptes Gefäss aufsteigen kann.
Zu diesem Zweck wird ein Glascylinder mit Wasser gefüllt und in
Wasser umgekehrt. Ein höchstens erbsengrosses Stück Natrium wird
auf das Wasser der Wanne gelegt und mittels eines aus weitma-
schigem Drahtnetz gefertigten Löffelchens sofort untergetaucht und
unter die Mündung des Cylinders gebracht. Der entwickelte Wasser-
stoff steigt in die Höhe und sammelt sich in dem Cylinder an. Durch
Wiederholung dieses Verfahrens kann leicht eine _genügende Menge
des Gases erhalten werden.
Das Gas wird untersucht und festgestellt, ob es sich ebenso ver-
hält, wie das mit Hilfe des elektrischen Stromes aus Wasser erhaltene.
Welche Probe gestattet zu sehen, dass beide das nämliche Gas sind?
und _ist diese Probe genügend , die Gleichheit beider darzuthun?
Man prüfe das Wasser, in welchem das Natrium oder Kalium
sich aufgelöst haben, auf seinen Geschmack durch Berühren der Zunge
mit dem benetzten Finger; man reibe die mit der Lösung benetzten
Finger gegeneinander. Verändert sich die Farbe eines eingetauchten
roten Lakmusnaniers ?
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Einwirkung von Natrium und Kalium auf Wasser.
Die Erklärung der Einwirkung von Natrium und Kalium auf
Wasser soll später gegeben werden. Für den Augenblick
..
*) Die Metalle Natrium und Kalium werden unter Steinöl aufbewahrt. Soll
ein Stückchen gebraucht werden, so nimmt man ein grösseres Stück aus der
Flasche, wischt das anhängende Steinöl mit trockenem Filtrierpapier gut ab und
schneidet mit einem Messer die gewünschte Menge herunter. Es ist nicht ratsam,
zu diesem Versuche ein mehr als erbsengrosses Stück zu verwenden.
fa
Ai
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