Brom. 2925
(vgl. S. 96); man macht aus dem Bromid Bromwasserstoff-
säure frei und oxydiert dieselbe: ;
(1) 2 NaBr + H2S0O4 = Na2SO: + 2HBr,
(2) 2HBr + O = O0 + 2 Br.
Wie beim Chlor verwendet man als oxydierende Sub-
stanz auch hier gewöhnlich den Braunstein (Mangandioxyd).
Auch kann man das Bromid mittelst freiem Chlor zer-
setzen, ein Verfahren, das z. B. in Stassfurt angewendet wird:
NaBr + Cl = NaCl + Br.
Das Chlor treibt das „schwächere“ Brom aus seiner Ver-
indung aus und ersetzt dasselbe (s. u. Versuch 72).
;chen
hlor,
ebin-
appe
gene
Iner.
ıgen
‚CN,
ıster
‚das
93)
ıt in
sern,
‚;orid
Lag-
oms
aten
Eigenschaften. Brom ist bei gewöhnlicher Temperatur
eine schwere dunkelrote Flüssigkeit (spez. Gew. 3.19), die bei
— 7.3° fest wird und bei 63° siedet; doch gibt sie auch
schon bei gewöhnlicher Temperatur reichliche braunrote
Dämpfe aus. Diese haben einen sehr unangenehmen, stark
angreifenden Geruch, von dem der Name des Elementes her-
geleitet ist (ßpüpoc = Gestank).
Chemisches Verhalten. Die chemischen Eigenschaften
des Broms gleichen im allgemeinen denen des Chlors. Es
wirkt gleich diesem lebhaft auf organische Substanzen ein
ınd greift die Haut und die Schleimhäute der Kehle und der
Lunge energisch an. Die von dem flüssigen Brom auf der
Haut erzeugten Wunden sind schmerzhaft und bösartig, es
muss daher mit grosser Vorsicht gehandhabt werden. Brom
ist in Wasser nur mässig löslich: die braunrot gefärbte Lö-
sung, aus der das gelöste Brom an der Luft rasch wieder
abdunstet, wird Bromwasser genannt.
Gleich dem Chlor verbindet sich das Brom mit vielen
Elementen direkt und mit grosser Begierde, Seine Vereinigung
mit Arsen und einigen anderen Elementen ist, wie beim
Chlor, von Licht- und Wärmeentwickelung begleitet.
Remsen-Seubert, Studium der Chemie. 4. Aufl. 15