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brium verbindungen.
Reaktionen für Jod.)
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(Man schreibe die Gleichungen der betr.
Eigenschaften. Bei gewöhnlicher Temperatur ist Jod
ein kristallinischer, grauschwarzer Körper, der bei 114°
schmilzt und bei 184° siedet unter Bildung eines veilchen-
blauen Dampfes, der dem Element seinen Namen verschafft
hat (i®öns = veilchenblau). Auch schon bei gewöhnlicher
Temperatur verdampft das Jod sehr merkbar.
Versuch 74. Man mischt etwa 2 g Natrium- oder Kalium-
jodid und 4 g Braunstein und übergiesst das Gemisch in einem ein
bis zwei Liter haltenden Kolben mit einigen Kubikzentimetern kon-
zentrierter Schwefelsäure. Beim allmählichen Erhitzen auf dem Sand-
bade füllt sich das Gefüss mit dem schön gefärbten Joddampfe und
im oberen, kühleren Teile des Kolbens setzen sich bald die schwarz-
grauen Jodkristalle an.
Das chemische Verhalten des Jodes ist wesentlich das
von Chlor und Brom, doch zeigt es im allgemeinen eine ge-
ingere Stärke der chemischen Verwandtschaft; so machen
freies Chlor und auch Brom aus Jodiden Jod frei.
Jod löst sich nur wenig mit gelblicher Farbe in Wasser,
reichlich dagegen mit tief schwarzbrauner Farbe in Wein-
geist und in einer wässerigen Lösung von Kaliumjodid; in
Schwefelkohlenstoff und Chloroform ist es mit schön violetter
Farbe löslich.
Versuch 75. Man bereitet sich Lösungen von Jod in Was-
ser, in Weingeist und in wässeriger Kaliumjodidlösung, indem man
je einige Körnchen Jod in Reagenzgläsern mit wenigen Kubikzenti-
metern der betr. Lösungsmittel übergiesst. Die Lösung von Jod in
Wacsar schüttelt man mit einigen ce Schwefelkohlenstoff tüchtig durch.
Versetzt man eine Lösung von freiem Jod mit etwas
verdünntem Stärkekleister, so färbt sich die Lösung durch
die Bildung einer Verbindung von Jod und Stärke blau. Brom
und Chlor bilden diesen blauen Körper nicht und diese Re-