Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Jodwasserstoff, Kaliumjodid. 2929 
aktion kann daher, neben der Violettfärbung des Schwefel- 
kohlenstoffs, mit Vorteil zur Unterscheidung des Jodes von 
den übrigen Gliedern seiner Gruppe benützt werden. 
Versuch 76. Man bereitet verdünnten Stärkekleister durch 
Anrühren von etwa 0,5 g Stärke mit wenig kaltem Wasser zu einem 
gleichmässigen dünnen Brei und Zufügen von etwa 100 cc kochen- 
dem Wasser. Nach dem Erkalten fügt man etwas dieses Stärke- 
kleisters zu einer verdünnten wässerigen Jodlösung. Die Lösung 
‘“ärbt sich schön blau. Nunmehr fügt man Kleister zu einer ver- 
dünnten wässerigen Lösung von Kaliumjodid. Es findet keine Far- 
benänderung statt, weil ja das Jod noch an Kalium gebunden ist. 
Aibt man aber wenige Tropfen einer Lösung von Chlor in Wasser 
zu, so tritt die Blaufärbung sofort ein, weil nun das Chlor aus dem 
Kaliumjodid Jod in Freiheit setzte: 
Cl +KI = KCO—+J, 
and dieses sich dann mit der Stärke zu der blauen Jodstärke ver- 
»inigte. 
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Jodwasserstoff, HJ, entspricht dem Chlor- und dem 
Bromwasserstoff. Er wird wie diese aus seinen Verbindungen 
durch Behandeln mit Schwefelsäure abgeschieden, ist aber 
aoch unbeständiger als Bromwasserstoff und zerfällt daher 
sehr leicht unter Abscheidung von freiem Jod. 
Versuch 77. Man übergiesst einige Körnchen Kaliumjodid 
mit einigen Tropfen konzentrierter Schwefelsäure. (Was ist zu be- 
>bachten?) Die Masse wird in Wasser gelöst und Stärkekleister zu- 
zefügt. (Was beweist diese Reaktion?) 
Kaliumjodid, KJ, ist das wichtigste Jodid oder Salz der 
Jodwasserstoffsäure. Es kann dargestellt werden nach der 
„FEisenmethode“ durch Umsetzung von Ferrojodid, FeJ2, mit 
Kaliumkarbonat: 
FeJz +— Ko2COs = 2KJ + FeCOs, 
oder auch nach der „Jodatmethode“ durch Eintragen von Jod 
in Kalilauge, Eindampfen zur Trockene und Erhitzen des
	        
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