230 Fluor.
Rückstandes mit Kohlepulver zum Zweck der Reduktion des
lodates zu Jodid:
(1) 6KOH +6 J = 5 KJ + KJ0s—+23 H.O;
9) KJOs+3C= KJ—+3CO.
N
Nach beiden Methoden kann auch, unter Verwendung von Brom
Stelle des Jodes, Kaliumbromid, KBr, dargestellt werden.
<aliumjodid findet als Arzneimittel, sowie in der Photographie
Verwendunes.
Jodsäure, HJOs, entspricht der Chlorsäure und Brom-
säure; bei der Darstellung des Kaliumjodids nach der „Jo-
latmethode“ entsteht, wie oben unter (1) angegeben, ihr
Kaliumsalz, das Kaliumjodat, KJOs, +als Zwischenprodukt.
Beim Erhitzen zerfällt es, analog dem Chlorate und dem Bro-
mate, in Sauerstoff und Kaliumjodid, KJ.
Fluor, F = 19.0, kommt in der Natur namentlich in
Verbindung mit Calcium als Flussspat oder Calciumfluorid,
CaF2, vor, sowie in Verbindung mit Natrium und Aluminium
als Kryolith (Kisstein), 3NaF.A1LF3.
Die Darstellung des Fluors im freien Zustande gelang
erst 1886 H. Moissan und zwar durch Zerlegung der
wasserfreien, flüssigen Fluorwasserstoffsäure mittels eines star-
ken elektrischen Stromes:
HF=H-—+F.
Eigenschaften. Das Fluor ist ein schwach grünlichgelbes
Gas, ähnlich dem Chlor, aber bedeutend heller, von stechen-
lem chlorähnliehem Geruch. Das spez. Gew. beträgt 1.265,
ler Siedepunkt ist — 187°. Das Fluor zeigt zu den meisten Ele-
menten noch lebhaftere Verwandtschaft als selbst das Chlor,
30 dass es das letztere aus seinen Verbindungen austreibt,
wie dieses seinerseits das Brom und Jod.
Von den Metallen widerstehen fast nur Gold und Platin bei ge-
wöhnlicher Temperatur der Einwirkung des Fluors: Kupfer wird nur