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beschränken, und dann entzündet. Es verbrennt ein Teil
des Schwefels und durch die freiwerdende Wärme schmilzt
der Rest, der sich auf der Sohle flüssig ansammelt und
von Zeit zu Zeit abgelassen wird. Wäre der Luftzutritt zu
dem Schwefelmeiler frei gestattet, so würde aller Schwefel
unter Bildung von gasförmigem Schwefeldioxyd, SO2, ver-
brennen.
[Es besteht also eine gewisse Uebereinstimmung zwischen diesem
Prozesse und dem bei der Bereitung der Holzkohle in Meilern an-
yewendeten (S, 178)].
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_. "Raffinieren des Schwefels. Der so erhaltene rohe
Schwefel wird weiterhin durch Destillation gereinigt und es
ist dieser destillierte Schwefel, der als „Stangenschwefel“ und
‚Schwefelblumen“ im Handel geht. Die Destillation ge-
schieht aus KRetorten, welche mit geräumigen, gemauerten
Kammern in Verbindung stehen. Strömt zu Anfang der De-
stillation der Schwefeldampf in die noch kalte Verdichtungs-
zammer, so erleidet er eine plötzliche Abkühlung und fällt
in Form eines feinen Pulvers, der „Schwefelblumen“ (Flores
sulfuris), nieder. Später verdichtet sich der Dampf jedoch
an den wärmer gewordenen Wänden der Kammer als Flüs-
sigkeit und sammelt sich am Boden an, von wo er in feuchte
hölzerne Formen abgelassen wird und so den „Stangen-
schwefel“ bildet.
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, Eigenschaften. Schwefel ist ein gelber, spröder Kör-
"per vom spez. Gew. 2.04, der bei 114.5%° schmilzt und dann
sine dünnflüssige, strohgelbe Flüssigkeit darstellt, die bei
weiterem Erhitzen sich verdickt, immer dunkler wird und
bei 200 bis 250° so zähe ist, dass man das Gefäss, in dem
sie enthalten ist, umdrehen kann, ohne dass sie ausläuft.
Noch höher erhitzt wird sie wieder dünnflüssig und sie-
det,bei 448.4° unter Bildung eines dunkel braunroten Dampfes.