Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

235 
beschränken, und dann entzündet. Es verbrennt ein Teil 
des Schwefels und durch die freiwerdende Wärme schmilzt 
der Rest, der sich auf der Sohle flüssig ansammelt und 
von Zeit zu Zeit abgelassen wird. Wäre der Luftzutritt zu 
dem Schwefelmeiler frei gestattet, so würde aller Schwefel 
unter Bildung von gasförmigem Schwefeldioxyd, SO2, ver- 
brennen. 
[Es besteht also eine gewisse Uebereinstimmung zwischen diesem 
Prozesse und dem bei der Bereitung der Holzkohle in Meilern an- 
yewendeten (S, 178)]. 
Jeser 
„1ten 
9rm 
slich 
die 
vefel 
Von 
RKLES, 
Zn8. 
1er- 
4 
So 
fat, 
_. "Raffinieren des Schwefels. Der so erhaltene rohe 
Schwefel wird weiterhin durch Destillation gereinigt und es 
ist dieser destillierte Schwefel, der als „Stangenschwefel“ und 
‚Schwefelblumen“ im Handel geht. Die Destillation ge- 
schieht aus KRetorten, welche mit geräumigen, gemauerten 
Kammern in Verbindung stehen. Strömt zu Anfang der De- 
stillation der Schwefeldampf in die noch kalte Verdichtungs- 
zammer, so erleidet er eine plötzliche Abkühlung und fällt 
in Form eines feinen Pulvers, der „Schwefelblumen“ (Flores 
sulfuris), nieder. Später verdichtet sich der Dampf jedoch 
an den wärmer gewordenen Wänden der Kammer als Flüs- 
sigkeit und sammelt sich am Boden an, von wo er in feuchte 
hölzerne Formen abgelassen wird und so den „Stangen- 
schwefel“ bildet. 
ANZ- 
wıe 
Feen 
Sem 
{bei 
1US- 
VAR 
, Eigenschaften. Schwefel ist ein gelber, spröder Kör- 
"per vom spez. Gew. 2.04, der bei 114.5%° schmilzt und dann 
sine dünnflüssige, strohgelbe Flüssigkeit darstellt, die bei 
weiterem Erhitzen sich verdickt, immer dunkler wird und 
bei 200 bis 250° so zähe ist, dass man das Gefäss, in dem 
sie enthalten ist, umdrehen kann, ohne dass sie ausläuft. 
Noch höher erhitzt wird sie wieder dünnflüssig und sie- 
det,bei 448.4° unter Bildung eines dunkel braunroten Dampfes.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.