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Glas.
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Gewöhnliches Gebrauchsglas, z. B. Fensterglas, Flaschen-
glas u. a. m., ist ein Natriumcaleiumglas, von etwa nach-
stehender Zusammensetzung:
Siliciumdioxyd, SiO2 . . . 78 Proz.
Natriumoxyd, Nas0O. .. 12 ,
Calciumoxyd, CaO . .. 15
Das sogen. „Normalglas“ entspricht in seiner Zusam-
mensetzung annähernd der Formel NazO . CaO . 6SiO2 oder
auch Na2SiOs . CaSiOs . 4Si02 und hat das spez. Gew. 2.48,
Statt Natrium kann Kalium eingeführt werden; man erhält
dann das meist schwerer schmelzbare Kali- oder böhmische
Glas. Wird der Kalk CaO durch Bleioxyd PbO ersetzt, so
entstehen die leicht schmelzbaren, stark lichtbrechenden Blei-
oder Flintgläser, die namentlich auch zu optischen Zwecken
Verwendung finden.
Die Materialien für die gewöhnlichen Kalkgläser sind Caleium-
karbonat in verschiedenen Reinheitsgraden (Marmor, Kalkspat, Kalk-
stein), Kieselsäure, d. h. Siliciumdioxyd (Quarz, Quarzsand, Feuerstein),
und entwässerte Soda (Natriumkarbonat, Na2COs) oder billiger wasser-
freies Glaubersalz (Natriumsulfat, Na2S0«) und Kohle für Natronglas,
Pottasche (Kaliumkarbonat, K2COs) für Kaligläser. Diese Materialien
werden in feuerfesten Tiegeln, den Glashäfen, in sehr hoher Tempe-
ratur bis zum homogenen Fluss zusammengeschmolzen, wobei bei
Verwendung von Sulfat sich etwa folgende Reaktion abspielt:
2 Na2SO4 + 6 Si02 A C=2 [Na20 ‚8 SiO2] + 2 SO2 + CO:,
sich also, unter Entweichen von Schwefeldioxyd und Kohlendioxyd,
Natronwasserglas bildet, das dann mit dem aus dem Calciumkarbonat
ınd Siliciumdioxyd entstandenen Calciumsilikat:
CaCOs + SiO2 = CaSiOs + CO,
zu Glas zusammentritt:
CaSiOs + NazO . 3 SiO2 = CaO . Na2O . 4 SiOs.
Da die Gläser als saure Salze aufzufassen sind, so erklärt sich
leicht, dass sie im Stande sind, noch Metalloxyde aufzulösen, oft
unter lebhafter und schöner Färbung des Glasflusses. So färben
Kobaltverbindungen blau, Chromoxyd grün, manche Kupferverbin-
dungen rot, Uranoxyde gelb mit grüner Fluoreszenz, wovon in der
Zierglasbereitung und Glasmalerei Anwendung gemacht wird.
Remsen-Seubert, Studium der Chemie. 4. Aufl. 18