Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

274 0 Aluminiumsilikat, Ton. Siliciumkarbid. 
Aluminiumsilikat, Ton. Ton in reinster Form ist 
wasserhaltiges Aluminiumsilikat, wie es durch Verwitterung 
von -Tonerdedoppelsilikaten, namentlich der Feldspate, ent- 
steht. 
Der wichtige Kalifeldspat oder Orthoklas entspricht der 
Formel KAl1Si;Os oder (wozu die Formel verdoppelt werden 
muss) K,O. Al.Os. 6SiO2. Wird durch Verwitterung das 
Kalium ausgelaugt, so hinterbleibt Kaolin oder Porzellan- 
fon, dessen Zusammensetzung der Formel AlOs. 28i02. 21,0 
oder auch 2[HA1Si04]. H2O entspricht. 
Weiteres über Ton s. unter Aluminium. 
Viele der natürlich vorkommenden oder auch künstlich herge- 
stellten Silikate und Doppelsilikate, z. B. Ton und Glas, zeichnen 
sich. durch grosse Widerstandsfähigkeit gegen chemische Agentien 
aus. Will man sie, zum Zweck der Analyse, in Lösung überführen, 
so muss man sie „aufschliessen“, d. h. durch geeignete Mittel in 
leichter zersetzbare Verbindungsformen verwandeln. Dies geschieht 
durch. Fluorwasserstoff (s. S. 231), der das Silicium als Siliciumfluorid 
verflüchtigt und die Basen zurücklässt, oder auch durch Schmelzen 
mit Soda oder Pottasche und nachheriges Behandeln mit Säure, z. B.: 
MgSiOs + Na2COs = MgCOs + Na2SiOs. 
Eine Verbindung von Silicium mit Kohlenstoff, das 
Siliciumkarbid, CSi, wird durch Zusammenschmelzen 
von Quarz, Koks und Kochsalz im elektrischen Ofen darge- 
stellt und findet als „Karborundum“ wegen seiner ausseror- 
Jlentlichen Härte Verwendung als Schleif- und Poliermittel.
	        
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