Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

Kalium. 
abfiltriert. Sie bläut rotes Lakmuspapier, ist also offenbar alkalisch. 
Die Lösung wird zur Trockene verdampft und der Rückstand mit 
Salzsäure übergossen. Das Entweichen von Kohlendioxyd beweist 
lie Anwesenheit eines Karbonates. 
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Kalium findet sich ferner als Kaliumchlorid oder Sylvin, 
KCl, sowie mit Magnesium zusammen in Doppelsalzen in den 
grossen Salzlagern der norddeutschen Tiefebene, nament- 
lich in dem berühmten Stassfurter Salzlager, in grossen 
Mengen. 
Das Metall Kalium wurde zuerst durch die Zersetzung 
von Kaliumhydroxyd mittels des elektrischen Stromes er- 
halten; auch aus dem Chlorid und Cyanid KCN kann es in 
gleicher Weise erhalten werden. Dabei scheidet sich stets 
das Kalium als elektropositiv an dem negativen Pole, der 
Kathode, ab, der Säurerest (Cl, OH u. s. w.) an der Anode. 
Auch durch reduzierende Mittel kann das Kalium aus seinen 
Verbindungen abgeschieden werden, so durch Erhitzen einer 
innigen Mischung von Kaliumkarbonat und Kohle: 
K:CO:; —2C=2K+323CO, 
Metallisches Kalium ist weich, auf dem frischen Schnitte 
stark silberglänzend, aber bald unter Oxydation anlaufend. 
Gleich dem Natrium (S. 44) vermag auch Kalium das Was- 
ser zu zersetzen. 
Versuch 100. Man wirft ein erbsengrosses Stückchen Kalium 
auf Wasser; es bilden sich Kaliumhydroxyd und Wasserstoff: 
K + HOH = KOH + H, 
welch’ letzterer sich infolge der Reaktionswärme entzündet und mit 
olassvioletter „Kaliflamme“ verbrennt. 
Dabei zeigt sich auch, dass das Kalium leichter als Wasser ist 
(spez. Gew. 0.86), denn es schwimmt auf demselben. Das metal- 
lische‘ Kalium wird unter Steinöl oder in Paraffin aufbewahrt, um 
es vor dieser Aufnahme von Hydroxyl aus dem Wasserdampf der 
Luft zu schützen. 
Bei 63° schmilzt das Kalium und siedet bei 670°. 
Verbindungen des Kaliums. Von diesen seien hier
	        
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