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Allgemeine Folgerungen. Aus diesen Versuchen ergeben sich fol-
gende allgemeinere -Schlüsse:
ct. Jede Säure enthält Wasserstoff;
Jede Base enthält ein Metall und die Aydroxyleruppe OH;
3. Wenn eine Säure auf eine Base einwirkt, so tauschen der Wasser-
stoff der Säure und das Metall der Base die Plätze und es entsteht ein
Salz, das weder Säure, noch Base, sondern neutral ist;
4. Der Wasserstoff der Säure tritt bei der Neutralisation mit dem
Hydroxyl der Base zu Wasser zusammen.
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Wir gelangen somit zu folgenden
Definitionen von Säuren, Basen und Salzen. Eine Säure ist eine
chemische Verbindung, welche Wasserstoff enthält, den sie bei der Be-
handlung mit einem Metalle oder einer Metallverbindung, welche den
Charakter einer Base hat, leicht gegen dieses Metall unter Bildung eines
Salzes austauscht (basischer Wasserstoff).
Eine Base ist ein Stoff, der ein Metall in Verbindung mit der Hydro-
xylgruppe OH enthält, Sie tauscht bei der Behandlung mit einer Säure
leicht ihr Metall gegen Wasserstoff aus und geht dadurch in Wasser über.
Die Produkte der Einwirkung einer Säure auf eine Base sind daher
Wasser und eine neutrale Substanz, ein Salz. Ein Salz kann aufgefaßt
werden als eine Säure, deren basischer Wasserstoff durch das Metall
der Base ersetzt ist, oder auch :als eine Base, welche ihr Hydroxyl OH
gegen den betr. Säurerest ausgetauscht hat.
In den angeführten Beispielen sind NaOH und KOH die Basen, Na und K ihre
Metalle, Cl, NOs;, SO, die Säurereste, NaCl, KCI, NaNO,s, KNO,;, Na„SO, und K,SO,
lie entstandenen Salze.
Nomenklatur der Basen. . Wie schon oben erwähnt, ist eine Base
eine Verbindung eines Metalles mit Wasserstoff und Sauerstoff (in Form
der Hydroxylgruppe OH). Sie werden als Hydroxyde (weniger gut als
Hydrate) bezeichnet. Um zwischen den Hydroxyden der verschiedenen
Metalle zu unterscheiden, setzt man den Namen des betr. Metalles vor
die Bezeichnung Hydroxyd.
So heißt das »Aetznatron«, NaOH, Natriumhydroxyd, »Aetzkali«, KOH, Kalium-
Yydroxyd, »gelöschter Kalk«, Ca(OH),, Calciumhydroxyd usw. Im täglichen Leben
werden vielfach noch die angeführten älteren Bezeichnungen gebraucht.
Nomenklatur der Salze. Theoretisch kann jedes Metall mit jeder
Säure ein Salz bilden. Die von einer gegebenen Säure sich ableitenden
Salze erhalten einen gemeinschaftlichen Namen und dieser wird im ein-
zelnen Falle durch Vorsetzen des Namens des in dem Salze enthaltenen
Metalles zu einem speziellen. In der deutschen chemischen Nomenklatur
hat man früher und zum Teil bis heute noch die Salze durch Vorsetzen