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In neuester Zeit hat man jedoch Verfahren ausgearbeitet, welche
gestatten, den freien Stickstoff der Luft im großen Maßstabe in Ammo-
aiak überzuführen.
Nach dem einen, von Haber angegebenen, werden Stickstoff und
Wasserstoff direkt vereinigt durch gleichzeitige Anwendung erhöhten
Druckes (200 Atm.), einer gemäßigten Temperaturerhöhung (500— 600 %
ınd eines Katalysators (zZ. B. Uran oder Osmium).
Da der Prozeß der Bildung von NH, ’exotherm ist und von 700° ab rückgängig
wird, also das Ammoniak wieder zerfällt, muß die Temperatur genau reguliert wer-
den (unter 400 ®° wäre der Verlauf der Ammoniakbildung zu träge), Die Ausbeute
steigt bis auf etwa ı8 Proz. NH, des Gasgemenges, das entstandene Ammoniak wird
durch Abkühlung auf —50% verflüssigt. Es ist dies wohl das lohnendste Verfahren
zur Nutzbarmachung des atmosphärischen Stickstoffs.
Nach. einem anderen Verfahren wird durch Ueberleiten von Luft-
stickstoff über glühendes Calciumkarbid (s. dieses) zunächst »Kalkstick-
stoff (Calciumcyanamid, CaCN,) dargestellt und dieser durch Wasser-
lampf zersetzt:
CaC, + Nz = CaCN, EC
CaC|N, + 3 HplO0O = CaCO, + 2NH,,
Die Zersetzung von Metallnitriden mit Wasser liefert ebenfalls Am-
noniak, z..B. von Aluminiumnitrid (Serp ek - Verfahren): ;
ANN- + 3 HOH = Al(OH);s ENHy. +
Die Hauptquelle für das Ammoniak des Handels ist gegenwärtig aber
aoch das »Gaswasser« der Leuchtgasfabriken und Köokereien, nämlich
die Waschwasser, durch welche man das rohe Leuchtgas leitet, um es
von Ammoniak zu befreien; sie enthalten das Ammoniak gelöst. Durch
\ustreiben des Ammoniaks aus dieser Lösung und Einleiten. in Salzsäure
zrhält man »Salmiak« oder Ammoniumchlorid, NH,C1; in Schwefelsäure
eingeleitet bildet das Ammoniak, »schwefelsaures Ammoniak« oder
Ammoniumsulfat (NH.),SO,, ein wichtiges, viel gebrauchtes Düngemittel.
Diese Ammoniumsalze dienen auch im Laboratorium zur Darstellung des
Ammoniaks, indem man sie mit einem Alkali oder einer anderen starken
Base zusammenbringt.
Darstellung von Ammoniak. Ammoniak erhält man durch gelindes
£rhitzen einer Mischung von zu Pulver »gelöschtem Kalk«, Calcium-
hydroxyd, Ca(OH),, und Ammoniumchlorid im Verhältnis von 2 Teilen
des ersteren aut ı Teil des letzteren. |
Neben Ammoniak, das gasförmig entweicht, bildet sich hierbei Cal-
ciumchlorid, CaCl, und Wasser. Die Reaktion läßt sich folgendermaßen
darstellen:
NH,|CI OH_ „Cl, NH, | HOH
SIG + CaCE = CaGı NH, T HOH'
Sie wird später noch genauer besprochen.