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1.01 Teile Wasserstoff ; macht man die einfachste Annahme, daß in ihm je ein Atom
Chlor mit einem Atom Wasserstoff zu einer Molekel Chlorwasserstoff verbunden ist,
so ist das Molekulargewicht des Chlorwasserstoffs gleich der Summe der beiden
Atomgewichte, also == 35.46 + 1.01 — 36.47; kleiner kann es keinesfalls sein, da
„on keinem Elemente weniger als eiz Atom in der Molekel einer seiner Verbindungen
anthalten sein kann, Auf dieses Molekulargewicht des Chlorwasserstoffs lassen sich
die Molekulargewichte anderer in gasförmigem Zustande zu erhaltender Stoffe sehr
einfach berechnen, denn sie müssen sich, nach Avogadro’s Hypothese, zu dem Mo-
lekulargewichte des Chlorwasserstoffs ebenso verhalten, wie ihre Dampfdichten zu
jener des Chlorwasserstoffs, Die so erhaltenen Molekulargewichte stellen dann die
niedersten Werte dar, die in Frage kommen können,
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Es ergibt sich also, wenn die Dichte des Chlorwasserstoffs = 1.269,
sein Molekulargewicht = 36.47 ist, das gesuchte Molekulargewicht M
eines Stoffes von der Dampfdichte d aus der Proportion:
1.269 : d = 36.47 : M, woraus M = AX 36.47 = d X 28.75
1.269
ader allgemein M =— En,
worin M’ das bekannte Molekulargewicht eines zweiten Stoffes und d
seine Dampfdichte bezeichnen.
Die Ergebnisse dieser Berechnung sind nachstehend für einige bekanntere Stoffe
zusammengestellt :
Verbindung Gas- oder Hieraus berechn, Korrigiertes
Dampfdichte Molekulargew. Molekulargew.
Wasser. . . .. 0.623 17.91 18.02
Chlorwasserstoff , . 1.269 36.47 36.47
Ammoniak . .. 0.590 16.96 17.03
KXohlendioxyd . . 1.529 43.94 44.00
Kohlenoxyd . . . 0.968 27.82 28.00
Die aus den Gas- und Dampfdichten berechneten Molekulargewichte stimmen
mit den in der letzten Kolumne gegebenen »korrigierten Molekulargewichten«, wie
sie durch Summieren der betr. Atomgewichte erhalten werden, befriedigend überein,
wenn man den unvermeidlichen Fehlern der Dampfdichtebestimmung Rechnung trägt.
Die genaueren Werte sind immer die aus den analytischen Bestimmungen abgeleite-
ten, nach ihnen werden die Ergebnisse der anderen Methoden berichtigt.
Molekeln der Elemente. Wendet man die vorstehende Methode
auf die gasförmigen Elemente Sauerstoff, Wasserstoff, Chlor und Stick-
stoff an, so gelangt man zu einem zunächst etwas befremdenden Ergeb-
nis. Setzt man z. B. in die‘ Gleichung
M = d X 28,74
für d die Dichte des Sauerstoffs mit 1.1053 ein, so ergibt sich für M,
d. h. das Molekulargewicht. des Sauerstoffs, der Wert 31.77, das ist offen-
dar das Doppelte des Atomgewichts 16. Das würde also heißen, die
Molekel Sauerstoff besteht aus zwez Atomen, ist also »zcht identisch mit
dem Atom, wie man zunächst wohl annehmen würde; ebenso ergibt sich