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wird, erhält (vgl. u.). Koks steht also zur Steinkohle in gleicher Be-
ziehung, wie Holzkohle zum Holz, ;
Ruß oder Zampenschwarz ist eine sehr feinpulverige Kohle, wie sie
sich u. a. an kalten, in die Flamme von brennenden Oelen gehaltenen
Gegenständen absetzt. Er besteht aus sehr fein zerteiltem Kohlenstoff
und wird zur Fabrikation der Druckerschwärze. in großen Mengen ver-
wendet. Da der Kohlenstoff nur von sehr wenigen Stoffen angegriffen
wird und auch nicht löslich ist, so gelingt es nicht, die Farbe der
Druckerschwärze zu zerstören, ohne auch zugleich den bedruckten Stoff
zu vernichten. Auch die schwarze (»chinesische«) Tusche enthält als
(ärbenden Bestandteil fein verteilten Kohlenstoff, woher ihre große Be-
ständigkeit als Farbe. .
Knochenkohle oder Beinschwarz ist eine sehr poröse Form amorpher
Kohle, welche durch Verkohlen von Knochen erhalten wird. Sie ent-
hält, wenn sie nicht nachher noch, mit einer Säure ausgelaugt wird,
ı1eben Kohlenstoff die unverbrennlichen Bestandteile der Knochen, nament-
‚ich Calciumphosphat,
Kohlefilter. Beinschwarz und, wenn auch in geringerem Maße, Holzkohle sind
zehr porös und besitzen in hohem Grade die Fähigkeit, Gase zu absorbieren ; auch
gelöste Substanzen: werden von ihnen aufgenommen. Man verwendet daher zur Ent-
fernung übelriechender Gase oder von störenden Farbstoffen aus Flüssigkeiten viel-
‘ach Schichten von Kohle, sog. Kohlefilter, doch müssen diese, um volle Wirksam-
zeit zu äußern, genügend groß sein und die Kohle muß von Zeit zu Zeit erneuert
werden, da sie sich schließlich mit den Verunreinigungen belädt und dann ihre Wirk-
samkeit verloren hat,
Versuch 61. In einen Glaskolben bringt man etwa ein viertel Liter Wasser,
das durch Indigolösung stark blau gefärbt wurde, fügt einige Messerspitzen voll Tier-
Kohle zu und erhitzt unter öfterem Umschütteln einige Minuten zum Sieden. Gießt
man dann die Lösung auf ein Faltenfilter aus Papier, so läuft sie ganz oder doch
nahezu farblos durch.
Die Kohle ‘ist gegen Luft, sowie unter Wasser weit widerstands-
fähiger als Holz. Pfähle, welche in die Erde oder ins Wasser einge-
senkt werden, verkohlt man daher häufig oberflächlich, um sie haltbarer
zu machen.
Steinkohle. Unter diesen. Begriff fällt eine große. Anzahl von
Arten unreinen amorphen Kohlenstoffs, die schon fertig gebildet in der
Natur vorkommen. Sie lassen sich in die beiden Gruppen: magere und
fette Steinkohlen oder Anthrazite und biluminöse Kohlen einordnen. Ferner
finden sich noch kohlenstoffreiche Körper, welche dem Holze näher ver-
wandt sind, so die Zzemite und die Braunkohle, und endlich solche, welche
eine sehr frühe Stufe der Kohlebildung vertreten, wie der Zorf,