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Gemeinsam ist allen Formen des Kohlenstoffs die Unlöslichkeit in
allen gewöhnlichen Lösungsmitteln, aber geschmolzenes Eisen löst etwas
Kohlenstoff auf. Auch ist der Kohlenstoff äußerst schwer schmelzbar
'bei etwa 3500°) und verflüchtigt sich, meist ohne vorherige Schmelzung,
in der höchsten Hitze des elektrischen F lammenbogens.
Chemisches Verhalten des Kohlenstoffs. Bei gewöhnlicher Tempe-
ratur ist der Kohlenstoff ein recht inaktives Element und verbindet sich
wenn die Temperatur nicht erheblich gesteigert wird, kaum mit einem
anderen Elemente. Bei erhöhter Temperatur ‚aber zeigt er eine ausge-
sprochene Verwandtschaft zum Sauerstoff, unter geeigneten Bedingungen
verbindet er sich auch mit Schwefel, mit Stickstoff, mit Wasserstoff und
noch anderen Elementen, so mit Metallen. Nicht nur mit freiem Sauer-
stoff verbindet er sich, sondern er vermag auch vielen Oxyden Sauer-
stoff zu entziehen und wird dadurch zu einem kräftigen »Reduktions-
mittel<«.:
Der Kohlenstoff tritt in seinen Verbindungen nahezu ausnahmslos
erwertig auf; nur im Kohlenoxyd, CO, ist er zweiwertig.
Direkte Vereinigung von Kohlenstoff und Sauerstoff. Die direkte
Vereinigung von Kohlenstoff und Sauerstoff wurde schon in Versuch ı 3
S. 24) gezeigt; sie spielt sich auch in jedem Kohlenfeuer ab. Daß das
Fig. 31,
Verbrennungsprodukt Kohlendioxyd ist, läßt sich durch Einleiten des
Gases in Kalkwasser oder Barytwasser an dem hierbei entstehenden
Niederschlage von unlöslichem Calcium- oder Baryumkarbonat zeigen.
Versuch 62. In ein kurzes, schwer schmelzbares Glasrohr bringt man etwas
Holzkohle und leitet unter gleichzeitigem Erhitzen Sauerstoff durch die Röhre. Das
entweichende Gas leitet man durch klares Kalkwasser. Die Anordnung des Appara-
tes zeigt Fig. 31. A ist eine geräumige, mit Sauerstoff gefüllte Flasche, aus der man
durch Zugießen von Wasser in den Trichter das Gas austreiben kann (bequemer ist