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der Zersetzung organischer Substanzen: unter Ausschluß der Luft oder
doch bei nur ungenügendem ‘Luftzutritt als Reduktionsprodukt kompli-
zierterer Kohlenstoffverbindungen. Es bildet sich ferner, wie schon’der
Name Sumpfgas sagt, in Sümpfen. Die Pflanzensubstanz besteht im
wesentlichen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Zersetzt sie
sich an der Luft unter freiem Zutritt. von Sauerstoff, so bilden sich als
Endprodukte Kohlendioxyd und Wasser, findet die Zersetzung jedoch
ohne Luftzutritt, z. B. unter Wasser statt, so entstehen Reduktionspro-
dukte der Pflanzenfaser. In ähnlicher Weise erklärt sich das Auftreten
des Methans in den Kohlenbergwerken; es ist den Bergleuten als Gruben-
gas bekannt, das mit Luft gemengt die gefürchteten schlagenden Wetter,
eine explosible Mischung bildet, die häufig schon zu großen Unglücks-
fällen Veranlassung gegeben hat.
Es gelingt auch, Methan aus wmorganischen Stoffen darzustellen, so durch Ueber-
eiten einer Mischung von Schwefelwasserstoff, H,S, und Schwefelkohlenstoffdampf,
CS,, über glühendes Kupfer. Der Schwefel wird durch das Kupfer aufgenommen
ınd Kohlenstoff und Wasserstoff verbinden sich »in statu nascendi« (S. 121), wie
Jie Gleichung veranschaulicht:
CS, + 2 HS -- 8 Cu = CH, +4 Cu5.
Auch aus Aluminiumkarbid und Wasser läßt sich Methan erhalten:
AlL|C, + 12 HIOH = 4 A(OH); = 3 CH,.
Im Laboratorium stellt man das Gas am bequemsten durch Er-
hitzen einer Mischung von Natriumacetat und Natronkalk dar. Der
Vorgang läßt sich am leichtesten verstehen, wenn man ihn einfach als
eine Zersetzung von Essigsäure, C,H, O,, auffaßt; wird diese in Form
ihrer Salze und bei Gegenwart einer Base (hier NACH und CaO)-erhitzt,
so zerfällt sie in Methan und Kohlendioxyd:
C,H,0, = CH, + CO,.
Das Kohlendioxyd ‚entweicht nicht mit dem Methan, da es mit der
Base ein Salz bildet und so als Karbonat zurückbleibt, z. B.:
NaC„H,;O, + NaOH = Na,CO; + CH,.
In großer Menge entsteht Methan auch bei der Leuchtgasbereitung
aus Steinkohlen, wie weiter unten erwähnt ist. '
Methan ist ein farbloses, durchsichtiges, geruch-. und geschmack-
joses Gas, kaum löslich in Wasser. Seine Dichte beträgt 0.558, es ist
also erheblich leichter als die Luft. Die krit. Temp. ist — 82°, der krit.
Druck 56 Atm., der Siedepunkt —165°, der Schmelzpunkt —186°%.
Es gehört also zu den schwer zu verflüssigenden Gasen.
Angezündet verbrennt es an der Luft unter Bildung von Kohlen-
dioxyd und Wasser, mit Sauerstoff oder Luft gemischt und mit einer
Flamme oder dem elektrischen Funken in Berührung gebracht, explo-
diert es mit großer Heftigkeit; wie schon erwähnt liegt hierin eine der
Ursachen der »schlagenden Wetter« der Kohlenbergwerke.
Es läßt sich auf Grund der Formel leicht berechnen, welches Ge-
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