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VIERZEHNTES KAPITEL.
Die Gruppe des Chlors:
Chlor, Brom, Jod, Fluor.
Drei Glieder dieser Gruppe zeigen in ihrem chemischen Verhalten
die ausgeprägteste Aehnlichkeit: es sind dies Chlor, Brom und Jod;
das Fluor ähnelt in manchen seiner Verbindungen dem Chlor und wird
daher mit Recht dieser Gruppe zugeteilt.
Die ganze Gruppe führt auch den. Namen der Halogene (von &)e,
Salz, und yewaw, ich erzeuge) oder Salzbildner, weil es schon frühe auf-
gefallen war, daß die Verbindungen derselben mit Metallen den Cha-
rakter echter Salze zeigen, ohne Sauerstoff zu enthalten, der damals als
wesentlicher Bestandteil der Salze galt. Der Hauptvertreter der Gruppe
Familie VII, Gruppe B des Svstems, s. Tafel II), das
Chlor, Cl = 85.46, wurde schon im VI. Kap. (S. 72) eingehender
gesprochen.
Brom, Br = 79.92. Es findet sich dieses Element in der Natur
als Begleiter des Chlors; in manchen Saizlagern, so namentlich im
Staßfurter, wie auch im Meerwasser findet sich neben Natriumchlorid
etwas Brom als Natriumbromid, NaBr, oder auch als Magnesiumbromid,
MgBr,.
Darstellung. Das Verfahren zur Darstellung des Broms ist analog
dem zur Entwickelung von Chlor angewendeten (vgl. S. 73); man macht
aus dem Bromid Bromwasserstoffsäure frei und oxydiert dieselbe:
(1) 2 NaBr + H,SO, = N2,SO, + 2 HBr,
(2) 2HBr + O = HO +2Br.
Wie beim Chlor verwendet man als oxydierende Substanz auch hier
zewöhnlich den Braunstein (Mangandioxyd).
Auch kann man das Bromid mittelst freiem Chlor zersetzen, ‚ein
Verfahren; das z. B. in Staßfurt angewendet wird:
NaBr -+ Cl = NaCl + Br.
Das Chlor treibt das »schwächere« Brom aus seiner Verbindung aus
und ersetzt dasselbe (s. u. Versuch 74).