Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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rimäre oder saure, M'HS, in denen sich neben dem Metall: noch basi- 
scher Wasserstoff befindet. 
Anwendung des Schwefelwasserstoffs in der chemischen Ana- 
iyse.. Zur Erkennung der chemischen Natur. von Stoffen ist zunächst 
ihre Zusammensetzung zu bestimmen, sie müssen analysiert werden. 
Meist wird die zu untersuchende Substanz in Lösung gebracht und nun 
nacheinander mit gewissen Stoffen, Reagenzien, behandelt, deren Ver- 
halten gegen die bei der Untersuchung in Frage kommenden, nachzu- 
weisenden Stoffe man bereits aus der Erfahrung kennt. ; 
Gesetzt, es läge eine Lösung vor, welche eine Anzahl von Metallen 
in Form ihrer Salze enthielte. Leitet man durch diese Lösung Schwefel- 
wasserstoff, so werden einige der Metalle als unlösliche Sulfide gefällt 
während andere, deren Sulfiıde in Wasser löslich sind, gelöst bleiben- 
Man filtriert den Niederschlag ab und prüft ihn mittels anderer Me- 
-hoden weiter, und ebenso kann man die Lösung, aus der die Sulfide 
gefällt wurden, weiter untersuchen. Durch Zufügen eines anderen 
Reagens, das auch hier wieder einige Metalle fällt, andere in Lösung 
läßt, gewinnt man weitere Aufschlüsse über die Zusammensetzung des 
zu untersuchenden Körpers. Der Schwefelwasserstoff findet in der Ana- 
Iyse eine wichtige und ausgedehnte Verwendung, sowohl zur Erkennung 
ainzelner Metalle, wie namentlich auch zu ihrer Trennung (als »Grup- 
penreagens«). (Vgl. Kapitel XXVII unter »Sulfide«.) 
Erkannt wird der Schwefelwasserstoff als Gas sehr leicht an seinem 
Geruch, sowie an der Schwärzung eines mit Bleiacetatlösung (Bleiessig) 
vefeuchteten Papiers, das man in die zu prüfende Gasprobe einführt 
(s. Versuch 7, S. 9). Auch durch Schwärzung von blankem Silber ver- 
rät sich der Schwefelwasserstoff nicht selten unliebsam ; in beiden Fällen 
-‚ührt die Schwärzung von den entstandenen. dunkeln Metallsulfiden her. 
Verbindungen des Schwefels mit Sauerstoff und mit Wasserstoff und Sauerstoff. 
Man kennt deren eine ganze Anzahl, von denen "hier nur die wich- 
igsten Erwähnung finden können. Dahin gehören namentlich Schzwe/el- 
lioxyd, SO, sowie die von ihm sich ableitende Schweflige Säure, H,SOg 
:erner Schwefeltrioxyd, SO, und die ihm entsprechende Schwefelsaure, 
H.SO,. Wie leicht ersichtlich, tritt der Schwefel im H,S zweiwerfig, im 
50, vierwerlig (da O zweiwertig ist) und im SO, sechswertig auf. 
Schwefeldioxyd, SO,, kommt in vulkanischen Gasen vor; es ent- 
steht als Hauptprodukt beim Verbrennen von Schwefel oder auch von 
Sulfiden in- Sauerstoff oder Luft. Eigentlich sollte man hierbei die Bil- 
Jung des höheren Oxydes SO, erwarten, dieses entsteht aber hierbei 
nur in ganz zurücktretender Menge. Zur Darstellung in kleinerem Maß- 
stabe läßt man meist metallisches Kupfer und konzentrierte Schwefel-
	        
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