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Natrium hat das spez. Gewicht 0.97 und schmilzt bei 97°; bei 742°
siedet es.
In seinen chemischen Eigenschaften gleicht es dem Kalium, zeigt
aber, weil weniger elektropositiv als dieses,. etwas schwächere Verwandt-
schaft zu elektronegativen Elementen und Atomgruppen. So genügt die
bei der Wasserzersetzung auftretende Wärme nicht zur Entzündung des
Wasserstoffs, wenn sie nicht künstlich gesteigert wird (s. a. Versuch 16
S. 34).
Versuch 107. Man gießt in eine Glas- oder Porzellanschale Wasser und
wirft wie in Versuch 16 ein erbsengroßes Stückchen Natrium darauf; es schmilzt
sofort und die kleine Kugel rotiert und verschwindet ohne Feuererscheinung. Nun
iegt man eine doppelte Scheibe Filtrierpapier auf das Wasser und wirft sofort ein
bereit gehaltenes zweites Stückchen Natrium darauf, Es entzündet sich bald und
verbrennt mit leuchtend gelber »Natriumflamme«. Die gehemmte Bewegung der
Natriumkugel auf dem rauhen Papier bewirkte hier die stärkere Erwärmung.
Natrium hat eine lebhafte Verwandtschaft zum Sauerstoff und Chlor
and wird‘ daher bei vielen chemischen Prozessen als Reduktionsmittel
verwendet. Häufig löst man es, um seine Einwirkung etwas zu mäßigen,
in Quecksilber auf (Natriumamalgam).
Von Natriumverbindungen seien hier erwähnt: ‚das CAlorid, NaCl,
das Hydroxyd, NaOH, das Nitrat, NaNO,, das Sulfat, NasSO„ das
Karbonat, Na,COs.
Natriumehlorid, NaCl, auch Chlornatrium (lat. Natrium chloratum).
Es ist dies die als Kochsalz und Steinsalz bekannte Verbindung. Da
Natriumchlorid weitverbreitet vorkommt und in Wasser leicht löslich
ist, sind viele Queller# und Wasserläufe kochsalzhaltig; das Seewasser
enthält 2!/a bis 3 Prozente Kochsalz. An vielen Orten kann das Natrium-
chlorid in Form von Steinsalz in festen Massen bergmännisch gewonnen
werden, an anderen wieder läßt man Wasser zu dem Salzlager hinab-
ließen und pumpt, nachdem es sich damit gesättigt hat, die Salzlösung
nerauf, Die so erhaltene Sole wird durch geeignete Vorrichtungen ab-
zedampft, bis sich das Salz abscheidet (Salzsiederei).
Natriumchlorid ist in heißem Wasser kaum löslicher als in kaltem,
etwa 35—40 Teile in 100 Teilen Wasser; es kristallisiert daher beim
Erkalten der heiß gesättigten Lösung. fast nichts aus. Wegen dieser
eigentümlichen, nicht häufigen Löslichkeitsverhältnisse muß man zur
Gewinnung des Kochsalzes aus seinen Lösungen das Wasser durch Ver-
dampfen entfernen, wobei sich das Salz in farblosen Würfeln ausscheidet,
die häufig zu kleinen hohlen Pyramiden aneinandergelagert sind.
Das Kochsalz hat, abgesehen von seiner Verwendung zum Würzen der Speisen,