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eine ‚große technische Bedeutung, denn es ist die billigste und darum meist gebrauchte
Quelle für Natriumverbindungen einerseits und für Chlorwasserstoffsäure (diese daher.
zuch »Salzsäure« genannt) und Chlor andererseits,
(Wie werden Chlorwasserstoff und Chlor aus Natriumchlorid erhalten?) ;
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Natriumhydroxyd, NaOH, oder Aetznatron, auch Natronhydrat (lat.
Natrium causticum) wird aus Natriumkarbonat und Calciumhydroxyd oder
aeuerdings meist durch Elektrolyse von Chlornatriumlösungen ganz ent-
sprechend wie das Kaliumhydroxyd (S. 215) dargestellt und verhält sich
diesem im allgemeinen sehr ähnlich.
(Man schreibe die Bildungsgleichungen für Natriumhydroxyd nach beiden‘ Ver-
"ahren.)
Gleich dem Kaliumhydroxyd ist es eine starke Base und wirkt auch
ın wässeriger Lösung, als »Natronlauge«, stark ätzend.
Natriumnitrat, NaNO,, Natronsalpeter (lat. Natrium nitricum). Dieses
Salz, der schon mehrerwähnte Chilesalpeter (S. 106 und S. 216) dient
iußer zur Darstellung der Salpetersäure und Bereitung des Konversions-
Salpeters namentlich als stickstoffhaltiges Düngemittel neben! den Am-
nonlaksalzen.
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Natriumsulfat, Na,SO, (lat. Natrium sulfuricum), wird in großen
Massen aus Kochsalz dargestellt und technisch weiter verarbeitet, wobei
als Nebenprodukt Salzsäure gewonnen wird (S. 78):
2 NaCl + HoSO, = Na,S0O, + 2 HCL
Das Natriumsulfat kristallisiert aus Lösungen in monoklinen Prismen,
welche nicht weniger als 56 Prozente oder ıo Molekeln Kristallwasser
anthalten. Beim Liegen an trockener Luft verliert dieses »Glaubersalz«,
Va,SO,. 10 H,O, einen Teil seines Wassers, wobei es undurchsichtig
weiß getrübt wird, es verwittert (S. 42).
Natriumsulfat findet eine ausgedehnte technische Anwendung in der Sodafabri-
zation, zur Glasbereitung, zur Darstellung von Ultramarin u. a. m.
Natriumkarbonat, Na,‚CO,, Soda (lat. Natrium carbonicum). Während
sich in der Asche der hauptsächlich Kaliumverbindungen aufnehmenden
Landpflanzen Kaliumkarbonat findet, enthält die Asche der an Natrium-
salzen reicheren Strand- und Meerespflanzen vorwiegend Natriumkarbonat
ınd diente früher zur‘ Sodagewinnung. Doch sind wir auf diese Quelle
ür Soda nicht mehr angewiesen, da Verfahren: bekannt sind, mittels
welcher sich aus dem so reichlich vorkommenden Natriumchlorid auf
weit. billigerem Wege Natriumkarbonat im großen darstellen läßt.
Leblane’scher Sodaprozeß. Dieses zur Zeit der ersten französischen
Revolution gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts von dem Franzosen