Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

z— 
227 — 
Versuch ır3. Man löst etwa 10 g Kalkstein oder Marmor in roher Salz- 
sure auf und verdampft, schließlich auf dem Sandbade, zur Trockene. Einige Stücke 
dieses Rückstandes läßt man an’freier Luft liegen. (Wie ist die Gleichung für den 
«hemischen Vorgang? Wird das Produkt feucht?) 
m 
m 
ut 
At- 
n 
1e 
N, 
an 
ıd 
Ja 
3185 
m 
2Z. 
A1- 
nt 
IS 
n 
a1 
g. 
19, 
Sum 
en 
als 
“”„s5 
Caleiumoxyd, CaO. — Diese wichtige Verbindung, der gebrannte 
Kalk oder Aetzkalk, wird technisch in großen Mengen durch Er- 
„itzen des Karbonats in besonderen großen »Kalköfen« dargestellt ; 
ceines Calciumoxyd erhält man durch Erhitzen von reinem Karbonat, 
z. B. Marmor oder Kalkspat: 
CaCO, = CaO + COs;. . 
zur Erleichterung der Zersetzung wird das freigewordene Kohlendioxyd 
durch einen Luftstrom fortwährend entfernt. Der Vorgang wird unten 
/S. 228) ausführlicher besprochen. 
Reiner Aetzkalk ist eine weiße, amorphe, nur in der stärksten Hitze‘ 
des elektrischen Ofens schmelzbare Substanz; in der Flamme des Knall- 
gasgebläses erhitzt, strahlt er ein intensives Licht aus (s. Versuch 25, 
3. 40), wie dies unschmelzbare Substanzen beim starken Glühen über- 
haupt tun. An der Luft zieht der Aetzkalk begierig Feuchtigkeit und 
Kohlendioxyd an und muß daher bei der Aufbewahrung vor Luftzutritt 
nöglichst geschützt werden. 
Caleiumhydroxyd, Ca(OH),. Befeuchtet man Aetzkalk mit Wasser, 
so erhitzt er sich stark, bläht sich auf und zerfällt schließlich zu einem 
weißen Pulver. Der exotherme Vorgang hierbei beruht in einer Auf- 
nahme von Wasser durch das Oxyd: 
_ CaO + HIOH = Ca < OFT + 15500 kal. 
Man bezeichnet diesen Prozeß als »Löschen« des Kalkes uhd das 
antstandene Calciumhydroxyd heißt im gewöhnlichen Leben »gelöschter 
Zalke. 
Das Calciumhydroxyd, Ca(OH)», ist als Verbindung des zweiwertigen 
Metalls Calcium mit zwei Hydroxylgruppen OH aufzufassen und verhält 
sich dementsprechend als Base (S. 88); es ist die billigste ‘Base der 
„hemischen Technik. 
Calciumhydroxyd ist in Wasser nur wenig‘ löslich (1: 700); mit’ 
Wasser angerührt gibt es eine dicke, weiße Flüssigkeit (Kalkmilch), erst 
in sehr viel Wasser löst es sich auf (Kalkwasser). Von diesem Kalk- 
wasser haben wir schon früher (Versuch 67, 5. 145) gesehen, daß es 
Degierig Kohlensäure aufnimmt und sich unter Abscheidung von Calcium- 
zarbonat trübt: 
Ca(OH), + CO, == CaCO, + H,O. 
Die alkalische Reaktion des Kalkwassers auf rotes Lakmuspapier zeigt, daß das- 
selbe eine lösliche Base, ähnlich dem Kaliumhydroxyd, enthält. Gleich letzterem 
°1llt es aus Lösungen von Salzen, deren Metalle unlösliche Hydroxyde bilden, diese 
Aydroxyde aus.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.