Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

236 — 
den »Bitterwässer«, wie dasjenige von, Friedrichshall, Hunyadi-Janos 
a. a. m. 
Magnesiumkarbonat, MgCO,, findet sich in der Natur als Magnesit, 
sowie mit Calciumkarbonat, CaCOs, isomorph zusammenkristallisiert im 
Dolomit. Künstlich dargestellt durch Fällung einer Bittersalzlösung mit 
Soda zeigt es nicht die nach der Gleichung 
Mg|SO, -}- Na, |CO, = MgCO, + Na,SO, . 
zu erwartende Zusammensetzung, sondern es entsteht ein basisches Salz, 
lie Magnesia carbonica oder M. alba des Arzneihandels. 
Dieselbe entspricht etwa der Formel 3 MgCO, - Mg(OH), - 5 H,O; sie enthält 
also neben dem normalen Salz MgCO, und Wasser noch (je nach der Darstellungs- 
art etwas wechselnde) Mengen von Magnesiumhydroxyd, Mg(OH),, letzteres durch 
Hydrolyse eines Teiles des Karbonates entstanden, gemäß der Gleichung: 
Mg!/CO, + 2 HJIOH = Mg(OH)) + H,CO, (bzw. H,O + CO,). 
Salze, die neben dem normalen Salze noch mehr oder weniger Hydroxyd des 
djetr. Metalles enthalten, heißen 6basische, die Neigung zu ihrer Bildung ist nament- 
ich bei Verbindungen von schwach basischen Metallen mit schwachen Säuren (hier 
die Kohlensäure) vorhanden, wie wir noch. mehrfach sehen werden. 
Ammoniummagnesiumphosphat, (NH,)MgPO, -6 H,O, entsteht als 
jeinkristallinischer Niederschlag beim Versetzen einer nicht zu ver- 
Jlünnten Auflösung‘ eines Magnesiumsalzes mit Ammoniumchlorid, Am- 
moniak im Ueberschuß und Natriumphosphat: ; 
MgCl, + NagHPO, + NH, = (NH,)MgPO, + 2 NaCl. 
Diese Reaktion dient hier zur Erkennung des Magnesiums; wir wen- 
leten sie in Versuch 92 (S. 195) schon zum Nachweis der Phosphor- 
säure an. 
Härte des Wassers. Wie schon beim Wasser angegeben, sind die 
aatürlich vorkommenden Wässer niemals” rein, sondern enthalten stets 
Stoffe gelöst, die sie aus dem Boden beim Durchfließen aufgenommen 
haben. Von diesen gelösten Stoffen kommen vorwiegend Salze der 
Erdalkalien Calcium und Magnesium in Betracht, da sie dem Wasser 
die Eigenschaft der »Härte« verleihen, und zwar die primären Karbonate 
des Calciums und Magnesiums, Ca(HCO,), bzw. Mg(HCOs),, sowie die 
Sulfate CaSO, und MgSO,. 
Die Härte des Wassers ist namentlich auch für seine technische 
Verwendung als Kesselspeisewasser und zum Waschen zu berücksichtigen; 
je geringer dieselbe ist, desto besser eignet es sich zu den gedachten 
Zwecken. . 
Ausgedrückt wird die Härte des Wassers in deutschen Härtegraden, 
lie den Gehalt des Wassers an Calciumoxyd, CaO (und der äquivalenten 
Menge Magnesiumoxyd, MgO) im 700000 TImx. Wasser. (also auch in 
Milligrammen in 100 cc) angeben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.