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netisch bleibt. Auch ‚durch den; elektrischen. Strom läßt sich Eisen
magnetisch machen (Elektromagnete). Beim Erhitzen in Luft oder noch
leichter in reinem Sauerstoff verbrennt Eisen zu den Oxyden Fe,O, und
Fe,O,, wie wir in Versuch 14 (S. 24) sahen.
Ferro- und Ferriverbindungen. Das Eisen bildet namentlich zwei
Reihen von Verbindungen, die als Zerro- und: Ferriverbindungen unter-
schieden werden. In deu Ferroverbindungen oder Eisenoxydulsalzen ist
das Eisen zweiwertig, wie Zınk oder Magnesium, ‚in den Ferriverbin-
dungen dagegen dreiwertig wie das Aluminium. So sahen wir (S. 244);
Jaß im »Eisenalaun« Al durch Fe geradezu vertreten wird.
Die Ferroverbindungen haben große Neigung, sich zu Ferriverbin-
dungen zu oxydieren. Dies geht schon in Berührung mit der Luft vor
sich, rascher aber durch kräftige Oxydationsmittel, wie Salpetersäure,
Zaliumchlorat und Salzsäure, Chlor u. a. m.
So geht Ferrooxyd, FeO, und das ihm entsprechende Ferrohydroxyd.
mit Wasser und Luft in Berührung, sehr schnell in Ferrihydroxyd über:
2 Fe(OH), + H,O +0 = 2 Fe(OH,).
Andererseits aber führen kräftige Reduktionsmittel, wie z. B. Wasserstoff im
Status nascendi (Was ‘versteht man darunter ?), die Ferriverbindungen in Ferrover-
»indungen über: . ;
; FeCl, AH = FeCL + HCL i
Ferrochlorid, FeCl,, oder Zisenchlorär bildet sich beim Auflösen von
Eisen in Salzsäure:
Fe + 2 HCI = FeCh + 2H.
Versuch ı25, Einige dicke eiserne Nägel werden in verdünnter Salzsäure
gelöst, Es entweicht hierbei Wasserstoff und etwas Kohle scheidet sich ab. Man
versetzt eine Probe der filtrierten Lösung im Reagenzglase mit Natronlauge im Ueber-
schuß, d. h. bis zur alkalischen Reakıion. Es fällt im ersten Augenblick weißes
Fe(OH),, das aber rasch dunkelgrün wird und schließlich, namentlich bei öfterem
Umschütteln, in braunrotes Fe(OH), übergeht. Eine andere Probe der Lösung wird
zum Sieden erhitzt und nun tropfenweise starke Salpetersäure zugegeben, bis nach
dem jedesmaligen Erhitzen die Lösung rein gelb ist. Es ist dann das Eisenchlorür
lurch Sauerstoff der Salpetersäure in Eisenchlorid übergeführt, also oxydiert worden:
2 FeCl + 2 H|CI + O = 2 FeCl + H,O. .
Fügt man nunmehr Natriumhydroxyd im Ueberschuß zu, so fällt braunrotes
Ferrihydroxyd aus, ein Beweis dafür, daß die Lösung jetzt Ferrisalz enthält,
Gibt man in die saure Lösung des 'Eisenchlorids, FeCl,, einige Stückchen Zink,
so wird dieses durch den naszierenden Wasserstoff bald wieder zu Ferrosalz redu-
ziert, was sich schon durch den Farbenwechsel verrät, aber auch wie vorher nach-
zewiesen. werden kann.
Ferrosulfat, FeSO,. 7 H,O, oder Kisenwitriol entsteht beim Auflösen
von Eisen in. verdünnter Schwefelsäure (Wie ist die Gleichung für diesen
Vorgang?); im großen erhält man das Salz durch: freiwillige Oxydation