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VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL.
Die Mangangruppe ; Mangan. Die Chromgrußpe: Chrom, Uran.
Das Mangan steht im System zwischen Chrom und Eisen (vgl. Tafel II)
and bildet den Uebergang zwischen der Gruppe A der Fam. VI (Chrom-
zruppe) und der Eisengruppe in Fam. VIII; es ist der einzige Vertreter
der Gruppe A der Fam. VIL
Mangan, Mn = 54.93. Mangan findet sich in der Natur nament-
.ich in Form seiner Oxyde, von welchen das Mangandioxyd, Braunstein
der Pyrolusit, das wertvollste ist, ferner als Manganspat, MnCOs.
Das metallische Mangan ist grauweiß, meist bunt angelaufen; es
hat das spez. Gew. 7.4 und schmilzt bei 1245°% Als Metall spielt es
nur in der Eisenhüttentechnik eine Rolle. .
Gleich dem Eisen bildet Mangan zwei Reihen von Salzen, in denen
es die Rolle eines basischen Elementes spielt und sich entweder zwei-
wertig verhält, wie im Sulfate MnSO,, oder auch dreiwertig, wie im
Manganoxydhydrat, Mn(OH)3; doch. sind die Salze, in denen das Mangan
zweiwertig ist, weitaus die beständigsten.
Bemerkenswert ist ferner, daß das Mangan auch als säurebildendes
Slement in Säurereste (Aniornen) einzutreten vermag.
So ist in den Salzen der Mangansäure H,MnO, das Mangan im Anion MnO,”
enthalten, das dem Sulfation SO,” verglichen werden kann, und analog ist in der
Vebermangansäure HMnO,, bzw. in ihren Salzen, das Mangan im Säurerest MnO,’.
Säuren, welche im Säurerest oder Anion ein Metall enthalten, heißen
Metallsäuren,
Von Oxyden des Mangans kennt man eine ganze Anzahl, nämlich:
MnO, Manganmonoxyd, MnO,, Mangandioxyd,
Mn‚,Os, Mangansesquioxyd, MnOs, Mangantrioxyd,
Mn;O,, Manganomanganioxyd, Mn,O,, Manganheptoxyd.
Das Trioxyd MnO, ist freilich nur in seinen Derivaten, den Manganaten, bekannt.
Mangano- oder Manganoxydulsalze. Alle höheren, d. h. sauer-
stoffreicheren Oxyde des Mangans geben beim Behandeln mit Säuren
leicht einen Teil ihres Sauerstoffs ab und gehen dabei in das niederste
Oxyd MnO über, dessen Salze die beständigsten sind. Die Mangano-