Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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salze.. sind meist rötlich gefärbt, so das Manganochlorid, MnCl,.4 H,O, 
ınd das Manganosulfat, MnSO,-5H,O (auch mit 7 H,O). 
Manganosulfid, MnS, fällt als rötlicher Niederschlag beim Versetzen 
einer Manganosalzlösung mit Ammoniumsulfid, z. B.: 
Mn/Cl, + (NH,)|S = MnS + 2NH,CI. 
Auf Grund dieses Verhaltens gehört das Mangan in die analytische 
Gruppe des Schwefelammoniumniederschlages. 
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Mangandioxyd, MnO,, Manganperoxyd, Braunstein, findet vorzugs- 
weise Anwendung zur Darstellung von Chlor (s. S. 73), sowie als Aus- 
gangsmaterial für andere Manganverbindungen. In der Glasfabrikation 
dient es zum Entfärben der durch Ferroverbindungen grünlich gefärbten 
Gläser, die es weiß oder unmerklich rötlich färbt; auf diese Eigenschaft 
gründet sich eine alte Bezeichnung des Braunsteins als »Glasmacher- 
seife«. 
Kaliummanganat, K,MnO,, und analoge Manganate erhält man 
durch Oxydation irgend einer Manganverbindung bei Gegenwart einer 
starken Base. Man schmilzt z. B. feingepulverten Braunstein mit Kalium 
chlorat: 
3 MnO, + 6 KOH + KCIO, = 3 K,Mn0, + KC1-+ 3 10. 
Es entsteht eine schön grüne Masse von Kaliummanganat, die mit 
ntensiv dunkelgrüner Farbe in Wasser löslich ist. Hierauf gründet sich 
sine ebenso empfindliche als leicht auszuführende Reaktion auf Mangan- 
verbindungen. 
Versuch 126. Man schmilzt ein Körnchen Mangansulfat auf dem Platinblech 
der einem Porzellantiegeldeckel mit etwa 0.5 g Natriumkarbonat und ebensoviel 
Salpeter über der Bunsen’schen Flamme zusammen. Nach dem Erkalten ist die 
Schmelze durch das entstandene Alkalimanganat grün gefärbt und löst sich mit 
lunkelgrüner Farbe in kaltem Wasser. Die wässerige Lösung färbt sich. beim Er- 
hitzen: unter Bildung von Permanganat rötlich, unter Abscheidung von braunem MnO,. 
Kaliumpermanganat, KMnO,,. bildet dunkel violette, fast metall- 
olänzende Nadeln, die sich mit schön purpurroter Farbe in Wasser 
lösen. (»>Chamäleonlösung«). 
Man erhält es aus dem grünen Manganat durch Behandeln mit 
Oxydationsmitteln, z. B. mit Chlor: . 
' K,Mn0O, + Cl = KCI + KMn0,. 
Das Kaliumpermanganat gibt einen Teil seines Sauerstoffs sehr leicht 
ab und ist daher ein kräftiges Oxydationsmittel, das auch als Antisepti- 
kum und Desinfektionsmittel vielfach Anwendung findet. Bei Anwesen- 
heit von freier Säure verläuft die Reaktion nach der Gleichung: 
2 KMnO, + 3 H,SO, = K;SO, ++ 2 MnSO, + 3H,0-4 50. 
‘ Je 2 Molekeln Permanganat liefern also z: Atome kräftig oxydierenden
	        
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