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zentrierter, Salzsäure und erwärmt. (Was deutet auf eine stattgehabte Oxydation der
Salzsäure?)
Die Chromate ähneln in ihrer Löslichkeit insofern den Sulfaten, als
Baryumchromat, BaCrO., und Bleichromat, PbCrO,, in Wasser unlöslich
sind. Das schön gelbe Bleichromat findet unter dem Namen »Chrom-
gelb« als Malerfarbe Verwendung.
Versuch ı31. Zu einer verdünnten Lösung von Kaliumchromat gibt man
Baryumchlorid, zu einer anderen Probe Bleinitrat,. (Man schreibe die Gleichungen
‚ür die Umsetzung.)
Chromi- oder Chromoxydverbindungen. Wie Chromoxydsalze durch
Oxydation in Chromsäureverbindungen übergehen, so‘ werden anderer-
seits Chromsäureverbindungen durch reduzierende Mittel in Chromoxyd-
‚erbindungen zurückgeführt. Das Chromhydroxyd, Cr(OH);, löst‘ sich
wie das Hydroxyd des Aluminiums in Kalium- oder Natriumhydroxyd
ınter Bildung salzähnlicher Verbindungen auf, z. B. Cr(ONa)s.
Diese sind aber unbeständiger als jene des Aluminiums und zerfallen. schon
beim Kochen der betr. Lösungen infolge von Hydrolyse unter Abscheidung von Chrom-
ıydroxyd:
Cr(ONa); + 3 HOH = Cr(OH); +3 NaOH.
Versuch 132. Zu einer Lösung von Kaliumdichromat gibt man etwas starke
Salzsäure und einige Tropfen Alkohol. Beim Erhitzen findet eine Reduktion ‚der
Chromsäure statt, wobei der Alkohol zu einem eigentümlich riechenden Körper, dem
Aldehyd, oxydiert wird. Das Chromsäuresalz geht in eine Chromoxydverbindung
äber, was sich äußerlich dadurch zu erkennen gibt, daß die rotgelbe Farbe in eine
schön grüne umschlägt. Der Vorgang läßt sich am besten verdeutlichen, wenn man
sich ihn in verschiedene Abschnitte zerlegt denkt:
K;Cr,O, + 2 HCI = 2 KCl + H,O + 2 CrO,,
2 CrO, = CrnO, +3 O0, ;
3 C,H;0 +30 = 3 C,H,0 + 3-H,0O,
Alkohol ; Aldehyd
CrgO; + 6HCI = 2 CrClz + 3 H,O.
Diese Einzelgleichungen lassen sich in eine gemeinsame Gleichung zusammen-
giehen : .
K,Cr,0, + 3 C,H,0 + 8 HCI = 2 KC1 + 3 C,H,0 + 2 CrCl2 + 7 H;O. ;
Zwei getrennte Proben dieser Lösung versetzt man je mit Ammoniumhydroxyd
and mit Natriumhydroxyd, dieses zunächst in geringem Ueberschuß, Die betr. Vor-
zänge lassen sich ausdrücken durch die Gleichungen:
CrCl; + 3 NH,OH = Cr(OHjs + 3 NH,CI;
(1) CrCl, + 3 NaOH = Cr(OH), + 3 NaCl; ;
;2) ; Cr(OH); + 3 NACH = Cr(ONa) + 3 HOH.
Zunächst entsteht durch Natriumhydroxyd ein Niederschlag, der sich aber bei
weiterem Zusatz wieder auflöst. Die entstandene klare grüne Lösung trübt sich bei
‚ängerem Sieden wieder.
Chromiverbindungen finden Anwendung in der Färberei als Beizen, da das aus
ihnen durch Hyvdrolvse gefällte Chromhydroxyd mit vielen Farbstoffen schön gefärbte
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