Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Diese Mischung von Schwefel und Eisen können wir beliebig lange 
liegen lassen, sie bleibt immer noch ein mechanisches Gemenge. Bringt 
man sie aber in ein Reagenzglas und erhitzt, so schmilzt zunächst der 
Schwefel unter Dunkelfärbung, wobei er sich auch wohl entzündet. Bald 
aber geht offenbar etwas anderes vor sich. Die ganze Masse beginnt 
zu glühen und wenn wir auch die Flamme entfernen, dauert das Glühen 
doch fort und wird zunächst sogar weit lebhafter, hört aber bald auf 
und die Masse kühlt sich allmählich ab. Sie hat nunmehr eine bläulich- 
schwarze Farbe und ist offenbar gleichförmig. Die abermalige Unter- 
suchung mit dem Mikroskope, dem Magneten und mit Schwefelkohlen- 
stoft wird ergeben, daß (abgesehen von noch vorhandenen geringen 
Mengen von Eisen oder Schwefel) die schwarze Masse weder Eisen noch 
Schwefel ist, sondern ein zeuer Körper mit Eigenschaften, die von jenen 
des Eisens und Schwefels verschieden sind. 
Versuch 7. Etwa 5 g der oben (Versuch 4) bereiteten Mischung von Schwe- 
felpulver und Eisenpulver werden in ein trockenes Reagenzglas gefüllt und darin 
arhitzt, bis eben Erglühen eintritt, Man entfernt nun die Flamme, läßt das Rohr 
erkalten und zerreibt die entstandene feste Masse nach dem Zerschlagen des Glas- 
rohres in einem kleinen Porzellanmörser. In einem geräumigen Becherglase über- 
gießt man die zerriebene Substanz mit wenig Wasser, ebenso in einem anderen 
Becherglase den Rest der ursprünglichen Mischung, Fügt man zu beiden etwas ver- 
lünnte Salzsäure, so entwickeln sich in beiden Fällen Gase, die durch den Geruch 
sich leicht als verschieden ergeben, Tränkt man einen Streifen Filtrierpapier mit 
ner Lösung von Bleiacetat (Bleizucker) und hält ihn zunächst in das Becherglas, 
‘n dem sich die Mischung aus Eisen und Schwefel befindet, jedoch so, daß er nicht 
in die Flüssigkeit eintaucht, so wird er nicht verändert, während er sich in dem 
Slase mit der chemischen Verbindung aus Eisen und Schwefel sofort braun bis 
schwarz färbt. 
Der durch gegenseitige chemische Einwirkung von Eisen und 
Schwefel entstandene neue Körper ist kein mechanisches Gemenge mehr, 
denn wir sind nicht imstande, ihn auf rein mechanischem Wege wieder 
zu zerlegen. Seine Bestandteile sind weit inniger verbunden als in jener 
Mischung und ‚haben dabei ihre Eigenart eingebüßt. Beide sind freilich 
noch anwesend, aber sie lassen sich auf dem gewöhnlichen Wege nicht 
mehr nachweisen, weil sie ihre Eigenschaften verloren haben. Der 
Schwefel und das Eisen haben sich miteinander chemisch verbunden und 
dabei eine chemische Verbindung, das Schwefeleisen, gebildet. Sie wirkten 
bei einfacher Berührung nicht aufeinander ein, sondern es war ein Er- 
hitzen der Mischung erforderlich, um eine chemische Vereinigung zu- 
stande zu bringen. Die Wärme rief demnach hier die chemische Ein- 
wirkung erst hervor (ein sehr häufiger Fall), aber nachdem diese einmal 
begonnen hatte, ging sie ohne weitere Nachhilfe weiter und erzeugte 
aierbei auch Wärme, wie das Erglühen der Masse zeigte.
	        
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