sam 284 Mn
lem Zinnober den Schwefel durch ein anderes, unedleres Metall, wie
., B. Eisen, entziehen:
HgS + Fe = FeS + Hg.
Es ist das einzige bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Metall,
wird aber bei —38.8° fest, Das spez. Gew. ist (wenn Wasser = 1) 13.596.
Jas Quecksilber zeigt eine schön weiße Farbe und starken Glanz; bei
357° siedet es, verdampft aber auch schon bei gewöhnlicher Temperatur
;ehr merklich. Salzsäure und kalte Schwefelsäure greifen das ‚Queck-
silber nicht an, von heißer konzentrierter Schwefelsäure wird es gelöst,
ebenso mit Leichtigkeit von Salpetersäure.
Bekannt ist die Verwendung des Quecksilbers zu physikalischen Instrumenten,
namentlich Thermometern und Barometern; neben der flüssigen Beschaffenheit und
lem niedrigen Gefrierpunkt eignet es sich zu ersteren noch durch die gleichmäßige
Ausdehnung beim Erwärmen, zu letzteren durch sein hohes spezifisches Gewicht (eine
Säule von 76 cm Höhe hält dem mittleren atmosphärischen Drucke das Gleichgewicht ;
denkt man sich diese Säule von 1 cm® Grundfläche, so entspricht ihr Druck dem-
enigen von 76 cc Quecksilber, d.h. 76 X 13.6 oder 1034 g; es ist dies mithin der
Jruck einer Atmosphäre auf.je 1 cm? Fläche).
Amalgame. Mit anderen Metallen bildet das Quecksilber Legie-
‘ungen, die man Amalgame nennt, So werden die Zinkplatten galvani-
scher Elemente oberflächlich amalgamiert, um sie gegen die Einwirkung
der Säure zu schützen. Gold und Silber werden von Quecksilber zu
Amalgamen gelöst, wovon man in der Metallurgie dieser Elemente Ge-
rauch macht (Amalgamierverfahren).
Das Quecksilber bildet wie das Kupfer zwei Reihen von Verbin-
dungen, die man, wie bei jenem, von einwertigen, bzw. von zweiwertigen
Metallatomen ableiten kann; erstere werden als Merkuro-, letztere als
Merkuri-Verbindungen bezeichnet.
Merkurioxyd, Quecksilberoxyd, HgO (lat. Zydrargyrum oxydatum
"ubrum), ist ein rotes Pulver, das beim Erhitzen auf 650° in Quecksilber
and Sauerstoff zerfällt; in dieser Hinsicht erinnert das Quecksilber an
lie Edelmetalle. Meist stellt man das Oxvd durch mäßiges Erhitzen des
Merkurinitrates dar:
Hg(NO,), = HgO + 2 NO, + O.
Aus Quecksilberoxyd wurde 1774 von Priestley zum ersten Male der Sauerstoff
Jargestellt,
Merkurochlorid, Quecksilberchlorür, HgCl, findet als Hydrargy-
rum chloratum (mite) oder Kalomel arzneiliche Verwendung. Es wird zu
diesem Zwecke durch Sublimieren eines innigen Gemisches von Queck-
silberchlorid und Quecksilber dargestellt:
HsCl, + Hg — 2 HgCl1.