Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Zinkion in Lösung gegangen und scheidet sich bei genügender Konzentration als 
Zinkchlorid aus, indem es dann seine beiden positiven Ladungen gegen die beiden 
negativen der Chlorionen (Salzsäurereste) ausgleicht. 
2. Salze entstehen ferner beim Sättigen einer Sänre mit einer Base, 
wobei zugleich Wasser gebildet wird (vgl. S. 88). 
Salzsäure und Natriumhydroxyd geben Natriumchlorid und Wasser; Zinkhydro- 
xyd und Salzsäure setzen sich in Zinkchlorid und Wasser um; Ferrihydroxyd löst 
sich in Salzsäure zu Ferrichlorid, 
Statt einer Base kann auch ihr Anhydrid, statt des Hydroxydes also 
las Oxyd angewendet werden. 
So entsteht beim Auflösen von Zinkoxyd in Salzsäure ebenfalls Zinkchlorid; 
Kupferhydroxyd und Kupferoxyd geben mit Salzsäure das gleiche Chlorid: | 
Cu(OH), + 2 HCI = CuCl, ++ 2 HOH, 
CuO + 2 HCI = CuCly + HOH. . 
3. Durch Zusatz einer Säure zu der Lösung eines Metallsalzes einer 
anderen Säure können Salze erhalten werden, vorausgesetzt, daß die ent- 
stehenden Umsetzungsprodukte unter den angegebenen Versuchsbedin- 
gungen in ihrer Löslichkeit genügend verschieden sind. 
Es sind namentlich folgende Fälle zu unterscheiden: 
a) Die Säure des zersetzten Metallsalzes ist flüchtig oder zerfällt in 
füchtige Produkte. Dahin gehört die Bildung von Salzen durch Zersetzung 
von Karbonaten mittels einer Säure. 
Ein Beispiel hierfür hatten wir im Versuch 65 (S. 146), wo durch Einwirkung 
von Salzsäure auf Culciumkarbonat neben Kohlendioxyd Calciumchlorid entstand; 
hier zerfällt die abgeschiedene schwächere Säure, die Kohlensäure, in ihr flüchtiges, 
gasförmiges Anhydrid und Wasser, 
Entsprechend wird aus Baryumkarbonat Baryumchlorid erhalten. 
Die Darstellung der Salze durch Zersetzung der Karbonate durch 
sine Säure ist eine sehr bequeme, weil keine störenden Nebenprodukte 
antstehen; sie wird für die Chloride häufig gewählt. . 
b) Die Säure des zu zersetzenden Salzes scheidet sich unlöslich ab oder 
%efert unlöslıche Zersetzungsprodukte. 
Diese Zersetzung geht z. B. bei der Einwirkung der Salzsäure auf 
Borate und Silikate vor sich. 
Borax gibt mit Salzsäure Natriumchlorid und freie Borsäure, die freilich, weiß 
nicht ganz unlöslich, nur zum Teil auskristallisiert (vgl. Versuch 103, S. 208): 
Na,B,O, + 2 HCI + 5 H,O = 2 NaCl + 4 H,BO,. 
Lösliche Silikate geben beim Versetzen mit Salzsäure Chloride und Kieselsäurez 
Na,SiO, + 2 HCI = 2 NaCl + H,SiO,. 
c) Das entstehende Salz der zersetzenden Säure ist unlöslich oder dock 
schwerlöslich und scheidet sich daher aus. ; 
Da die Mehrzahl der Chloride in Wasser löslich ist, kann dieses
	        
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