Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Jurch Elemente von’ basischem Charakter, also vorzugsweise Metalle, 
ersetzt ist. 
Die Schwefelsäure ist, wie schon S. 186 erwähnt wurde, eine zwez- 
sasische Säure, es können also zwei Reihen von Salzen entstehen: Nor- 
male oder neutrale Sulfate, in denen sämtlicher Wasserstoff der Säure 
ersetzt ist, und frimäre oder saure Sulfate, in denen nur die Hälfte des 
Wasserstoffs durch basische Elemente vertreten wird: 
H M} M} 
u SO H SO Mr SO 
Normale Sulfate. Zur Darstellung dieser wichtigen Salze bieten 
sich zunächst die bei den Chloriden (S. zo2—304) besprochenen allge- 
meineren Methoden. 
So erhält man Sulfate durch direkten Ersatz des Wasserstoffs der 
Schwefelsäure, wenn man letztere mit gewissen Metallen zusammen- 
bringt. 
Zink liefert beim Auflösen in Schwefelsäure Zinksulfat und Wasserstoff, ebenso 
entsteht aus Eisen und Schwefelsäure neben Wasserstoff Ferrosulfat, FeSO,. 
Bei manchen Metallen vollzieht sich diese Reaktion nur mit konzentrierter Säure 
und in der Wärme und es tritt dann eine sekundäre Wirkung ein, indem das Metall 
oder auch der nascierende Wasserstoff ihrerseits Schwefelsäure zu schwefliger Säure 
reduzieren, die dann wieder in Schwefligsäureanhydrid und Wasser zerfällt; es gehen 
also zwei Vorgänge nebeneinander her. 
So verhalten sich z. B. Kupfer (vgl. S. 182) und Silber: 
ı) 2 Ag + H,SO, = AgaSO, +2 H, 
2) 2H + H,S0O, = 2 H,O -+-SO,. 
Beide Gleichungen lassen sich in eine zusammenziehen : 
2 Ag + 2 HoSO, = AgaSO, + 21,0 + SO, 
Auch durch Sättigen von Schwefelsäure mit Hydroxyden oder Oxy- 
den werden Sulfate erhalten: 
H,SO, + 2 NaOH = Na,S0, -}- 2 HOH; 
H,SO, + ZnO = ZnSO, -—+ HOH. 
Da die Schwefelsäure erst in.hoher Temperatur flüchtig ist (Sdp. 
338%, vermag sie die Salze der flüchtigeren Säuren zu zersetzen und 
Jie betr. Säure auszutreiben. 
So geben die Karbonate beim Behandeln mit Schwefelsäure Sulfate und Kohlen- 
säure: 
K,CO; + H,SO, = K,S0O, -{- H2COs. 
Da die Schwefelsäure aber auch schwerer flüchtig ist als die Salzsäure und Sal- 
oetersäure, so treibt sie auch diese, streng genommen »stärkeren«<, Säuren aus ihren 
Salzen aus. Sowohl die Salzsäure als die Salpetersäure werden ja im großen durch 
Behandeln ihrer Natriumsalze mit konzentrierter Schwefelsäure dargestellt. 
Die Mehrzahl der Sulfate ist in Wasser löslich; unlöslich in Wasser 
‘und Säuren) ist das Baryumsulfat, sehr schwerlöslich S/rontium- und 
Bleisulfat, schwerlöslich das Calciumsulfat, Versetzt man daher. verdünnte 
Remsen-Seubert, Studium der Chemie. 6. Aufl. 20
	        
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