Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Es lassen sich daher viele Phosphate durch Wechselzersetzung zwischen 
einem Alkaliphosphate und einem Metallsalze darstellen. 
So fällt aus der Lösung von Natriumphosphat auf Zusatz von Silbernitrat gelbes 
Silberphosphat, Ag,PO,: 
Na,PO, + 3 AgNO, — Ag;,PO, + 3 NaNO,; 
sekundäres Natriumphosphat und Calciumchlorid geben das sekundäre Calciumphosphat: 
Na,HPO, + CaCl, = CaHPO, + 2NaCl. 
Die tertiären Phosphate sind meist in der Hitze beständig; die 
sekundären verlieren beim Erhitzen Wasser und gehen in Pyrophosphate 
oder Salze der Pyrophosphorsäure H,P,O, (S. 196) über: 
2 Na,HPO, = Na,P,O, + H,O; 
die primären Phosphate endlich geben beim Glühen. Mefaphosphate oder 
Salze der Metaphosphorsäure HPO, (S. 196): 
NaH, PO, = NaPO, + H,O, 
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Silikate. Die Silikate oder Salze der Kieselsäure sind in der Natur 
außerordentlich verbreitet; so namentlich der Feldspat und seine Zer- 
setzungsprodukte. 
Künstlich dargestellt werden namentlich Silikate der Alkalien (Was- 
serglas) und gewisse Doppelsilikate der Alkalimetalle mit Calcium, Blei 
u. a. m. (Glasflüsse). 
Die Bereitung geschieht durch Zwsammenschmelzen von Kieselsäure- 
anhydrid, SiO, (meist in Form von Quarzsand), et Basen, Oxyden oder 
Salzen, namentlich Karbonaten oder auch Sulfaten, bei sehr hoher Tem- 
peratur: 
CaO + SiO, = CaSiO;; 
Na,CO, + SiO, = Na7SiOg + CO,. 
Nur die Alkalisilikate sind in Wasser löslich und werden durch ver- 
Jünnte Säuren unter Abscheidung von Kieselsäure zersetzt, ein Vorgang, 
der in gewissem Sinne der Zersetzung der Karbonate analog ist: 
Na,SiO, -L 2 HCI == 2 NaCl + H,SiOg. 
Beim Erhitzen zerfällt auch die Kieselsäure in ihr Anhydrid und 
Wasser: 
H,SiO, = SiO, +.H,O. 
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Versuch 146. Man mischt 1ı.g sehr fein gepulverten Quarzsand mit etwa 
dem fünffachen Gewichte einer Mischung aus gleichen Teilen Natrium- und Kalium- 
karbonat (sog. »kohlensaures Natronkali«) und erhitzt die Mischung über dem Gas- 
gebläse bis zum ruhigen Fluß. Bei dieser Temperatur wird etwa eine Viertelstunde 
lang erhalten und dann die glühende Schmelze auf ein .blankes Eisenblech oder in 
ein Nickelschälchen ausgegossen. Sie wird nach dem Erkalten in Wasser aufgeweicht 
and in einem bedeckten Becherglase allmählich mit Salzsäure im Ueberschuß ver- 
setzt. Zunächst entweichen unter Auf brausen bedeutende Mengen von Kohlendioxyd, 
die von der Zersetzung des überschüssigen Karbonates herrühren, dann scheidet sich 
Kieselsäure in Flocken ab. Man erhitzt bis zur Verjagung der Kohlensäure, ver-
	        
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