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Die bekannte Schwefelsäure »hat die Formel« H,SO,, d. h. ihre Zu- 
sammensetzung ist: 
Wasserstoff, Ho = 2 X 1.008 — 2.02 Teile 
Schwefel, S = 1 X 32.07 == 32.07 >» 
Sauerstoff, O“=4 X 16.00 = 64.00 >» 
verbunden zu Schwefelsäure, H,SO, = 98.09 Teile 
Wie man sieht, weicht die Chemie bei der Umwandlung ihrer Buchstabenformeln 
in Zahlenwerte von den Regeln der Mathematik etwas ab. AB bedeutet mathema- 
tisch AXB, HCI in der Chemie aber H + Cl; die kleinen Zahlen 2 und 4 in der 
Formel H,SO, wären in einer mathematischen Formel lediglich ‚ein unterscheidender 
‚Index« und kämen zahlenmäßig nicht in Betracht, hier sind sie Faktoren, die für 
das unmittelbar davor stehende Symbol, bzw. für einen davor stehenden Klammer- 
ausdruck Gültigkeit haben. H,SO, wird also wie oben aufgelöst in: 2H +5S +40, 
bzw. (2 X 1.008) + 32.07 + (4 X 16.00) = 98,09. In der Formel des Alauns KA1(SO,), 
.12H,O ist die in der Klammer stehende Formel SO, mit 2 zu multiplizieren, bzw. 
2 S und 8 O einzusetzen, während der Ausdruck ı2 H,O wie 12 (H,O) zu berechnen 
ist. Der trennende Punkt hat keine rechnerische Bedeutung, sondern soll nur an- 
deuten, daß der Wassergehalt von 12 H,O zu dem eigentlichen Salze KAl(SO,), in 
der Beziehung des sog. Kristallwassers steht. Wir haben also K + Al -+- 2(S +40) 
+ 12(2H + O0) = 39.10 + 27.1 -+- 2(32.07 +4 X 16.00) + 12(2 X 1.008 -+- 16.00) 
= 474.53 Gewichtsteile Alaun, die durch seine oben angegebene Formel bezeichnet 
werden. 
Chemische Umsetzungs-Gleichungen. Vermittelst der Symbole 
der Elemente und ihrer Zusammenstellung zu den Formeln der Verbin- 
Jungen lassen sich nun auch chemische Vorgänge oder Prozesse nach 
Art und Menge der dabei beteiligten Stoffe in prägnanter Kürze zum 
Ausdruck bringen. Es geschieht dies in der Weise, daß man auf die 
linke Seite des Gleichheitszeichens die Formeln der in Wechselwirkung 
zu bringenden Stoffe, der Ausgangsmaterialien, auf die rechte Seite die 
Formeln der infolge der Reaktion entstehenden Stoffe, der Endprodukte, 
schreibt. So wird die Einwirkung von Natronlauge (Natriumhydroxyd, 
NaOH) auf Salzsäure (Chlorwasserstoff, HC]), die zur Bildung von Koch- 
salz (Natriumchlorid, NaCl) führt, ausgedrückt durch die Umsetzungs- 
gleichung:: | . 
; NaOH + HCI = NaCl + HOH, 
40.01 236.47 58.46 18.02. 
Wie aus der Formel ersichtlich, entsteht dabei (als Nebenprodukt) 
noch Wasser, HOH oder H,O... Die darunter geschriebenen Zahlen 
geben die Gewichtsverhältnisse an, nach denen die Umsetzung statt- 
findet, also auch die relativen Mengen der Ausgangsmaterialien und der 
Endprodukte; sie berechnen sich aus den Symbolen und deren Zahlen- 
werten (s. Atomgewichtstabelle), wie oben ausgeführt. 
Tritt bei der Wiedergabe einer Reaktion durch die Gleichung die 
Formel einer Verbindung mehrfach auf, so schreibt man der Kürze. hal- 
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