Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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leicht bewegliche Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 1,12, die bei dem 
normalen Atmosphärendruck von 760 mm bei —183° siedet und bei 
rascher Verdampfung zu einer festen Masse erstarrt, die bei —218° 
schmilzt. 
Die »kritische Temperatur« des Sauerstoffs ist —119°, der kritische 
Druck 58 Atmosphären. 
Kritische Konstanten eines Gases. Schließt man in ein stark- 
wandiges Glasrohr (Fig. 6) ein verflüssigtes Gas ein, doch so, daß nur 
Fig. 6. ein Teil des Rohres von der Flüssigkeit f, der übrige von dem 
Gase g als solchem eingenommen wird, und erhitzt das Rohr 
allmählich, so wird sich die Flüssigkeit mehr und mehr aus- 
dehnen und immer spezifisch leichter werden, das Gas jedoch 
'mmer dichter, da ja die Flüssigkeit mit zunehmender Tem- 
peratur auch stärker verdampft, also fortwährend Gasteilchen 
in den über ihr befindlichen Gasraum entsendet. Es läßt 
sich nun voraussehen, daß ein Temperaturpunkt kommen wird, 
bei dem das Gas die gleiche Dichte hat wie die Flüssigkeit, 
mithin, da ja die stoffliche Natur beider die gleiche ist, das 
zanze Rohr von einer homogenen Masse erfüllt ist, die das 
Charakteristische der Flüssigkeit, die bewegliche, sie gegen 
den vom Gase erfüllten Raum abgrenzende Oberfläche », nicht 
mehr zeigt; es: ist von da ab eine »Verflüssigung« begreif- 
licherweise nicht mehr möglich. (Dieser Temperaturpunkt heißt 
die Zritische: Temperatur, der dazu gehörige Druck der Zritische 
Druck, der von einem bestimmten Gewichte (z. B. ı g) hierbei 
eingenommene Raum das Zrifische Volum und die Masse in 
Grammen, die den Raum ı cc erfüllt, die Zrifische Dichte) Die 
kritischen Temperaturen der Gase sind sehr verschieden; bei 
manchen liegen sie beträchtlich über 0°, bei anderen, wie 
Jeim Sauerstoff, wieder weit darunter, wie nachstehende Angaben er- 
zennen lassen: 
Krit, Temp. 
Wasserstoff v8 
Stickstoff 49° 25 
Sauerstoff --119° c 
Kohlendioxyd + 31° „3 
Chlor —+146° 33 » 
Es ist also unmöglich, den Sauerstoff bei Temperaturen über —1 19° 
selbst durch den höchsten Druck in den Zustand überzuführen, den wir 
als den flüssigen vom gasförmigen unterscheiden können, und daraus 
erklärt sich die Ergebnislosigkeit der älteren Versuche, bei denen die 
Temperaturerniedrigung völlig ungenügend war. Zu der Verflüssigung 
gehört aber außer der kritischen Temperatur als oberste Temperatur- 
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