Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Sollen größere Wärmemengen bezeichnet werden, so drückt man 
dieselben meist in großen Kalorien, abgekürzt Kal, aus. Eine große 
Kalorie erwärmt ı Kilogramm Wasser um ı°, ist also gleich 1000 kleinen 
Kalorien: ı Kal — 1000 kal. 
Wenn also z. B, angegeben wird, die Verbrennungswärme einer Steinkohlensorte 
sei (für I kg) 7757 Kal, so heißt das, ı Kilogramm der betr, Kohle gibt bei der 
vollständigen Verbrennung soviel Wärme ab, daß man damit 7757 Kilogramme Was- 
ser um 1° erwärmen könnte; ı g der Kohle liefert dann natürlich 7757 kal und 
3rwärmt 7757 Gramme Wasser um 1ı°. 
Mechanisches Wärmeäquivalent. Wärme vermag mecha- 
aische Arbeit zu leisten und umgekehrt liefert mechanische Arbeit Wärme. 
Eine (kleine) Kalorie vermag bei vollständiger Umformung in mecha- 
nische Energie 42 700 g-cm Arbeit zu leisten, also die Masse von 42 700 g 
um I cm oder 427 g um I m zu heben; umgekehrt liefert die lebendige 
Kraft von ı g Masse, die 42 700 cm oder 427 m herabfällt; bei der voll- 
ständigen Umwandlung in Wärme eine Kalorie (£Zal). Die große Kalorie 
leistet natürlich das 1000fache der kleinen, also 427 Meterkilogramme. 
Der Wert 427 wird als mechanisches Wärmeäguivalent bezeichnet. . 
Es hat sich gezeigt, daß nicht nur die Verbrennungswärme eines 
bestimmten Stoffes die gleiche ist, einerlei ob die »Verbrennung« schnell 
oder langsam erfolgt, ob sie direkt zum Endprodukt führt oder durch 
Zwischenstufen hindurchgeht, sondern auch, daß bei jedem bestimmten 
chemischen Vorgange ‚stets die gleiche, für diesen charakteristische 
Wärmemenge entbunden. wird, und endlich daß chemische Vorgänge 
mmer von Wärmeänderungen, seien es positive (Erwärmung) oder xegative 
Abkühlung) » Wärmetönungen«, begleitet sind. 
Chemische Vorgänge, bei denen Wärme frei, also nach außen ab- 
gegeben wird, heißen exothersn, solche, bei denen Wärme gebunden, 
gleichsam verschluckt wird, exdotherm.: 
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Bildungs- und Zersetzungswärme. — In der Regel ist die Bil- 
dung einer Verbindung aus einfacheren Stoffen ein exothermer Vorgang, 
die Zerlegung einer Verbindung in einfachere Bestandteile ein endo- 
:hermer Prozeß, doch gibt es auch Stoffe, bei denen die Bildung endo- 
'herm, die Zersetzung exotherm ist. Stets gilt aber die Regel, daß die 
gleiche Wärmemenge, die sich bei der Bildungeiner Ver- 
bindung entwickelt, auch zu ihrer Zersetzung erforder- 
lich ist und umgekehrt, oder anders ausgedrückt: Die Bildungs- 
und Zersetzungswärme einer Verbindung sind gleich 
groß, aber von entgegengesetztem Vorzeichen (Gesetz von 
Lavoisier und Laplace). ; 
Thermochemische Gleichungen. Die Wärmeänderungen bei: che- 
mischen Reaktionen werden durch »thermochemische Gleichungen« zum 
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