Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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lienen. Nach dem ersten zerlegt man ihn durch geeignete Mittel in seine Bestand- 
‚eile, ein Verfahren, das man als Analyse bezeichnet (von &vaAde, ich löse auf, hier 
zinen zusammengesetzten Stoff in einfachere). Die Analyse kann wieder eine qwali- 
fative sein, wenn sie nur die Arf der Bestandteile ermittelt, oder eine quantfitalive, 
wenn sie auch das Mengenverhältnis derselben bestimmt. Nur die Vereinigung bei- 
ler gestattet einen sicheren Schluß auf die Zusammensetzung eines Körpers. 
Das zweite Verfahren, die Zusammensetzung eines Stoffes festzustellen, ist die 
Synthese (von cuvtidmu., ich setze zusammen). Sie wird namentlich auch als Bestä- 
igung der analytischen Ergebnisse ausgeführt: man bringt die Bestandteile eines 
Körpers in den aus der Analyse entnommenen Mengenverhältnissen zusammen und 
aewirkt ihre chemische Vereinigung; ist das Produkt derselben dem ursprünglichen 
Xörper gleich, so beweist dies die Richtigkeit der analytischen Befunde. 
Die Ermittelung der Zusammensetzung des Wassers bietet ein gutes Beispiel der 
Anwendung von Analyse und Synthese. 
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Analyse des Wassers. Das Resultat der qualitativen Analyse ist uns 
schon bekannt, denn in Versuch 3 wurde durch die elektrolytische Zer- 
setzung des Wassers gezeigt, daß das Wasser Wasserstoff und Sauer- 
stoff enthält, es empfiehlt sich aber, jetzt den Versuch zu wiederholen 
und zu untersuchen, in welchen Verhältnissen, dem Raume und dem Ge- 
wichte nach, die genannten beiden Gase zu Wasser verbunden sind. Die 
Antwort hierauf gibt eine quantitative Analyse. 
Versuch 30. Man wiederholt im Prinzip den Versuch 3 (S. 5), verwendet 
jedoch zum Aufsammeln der Gase Röhren, die mit einer aufgeätzten Teilung ver- 
sehen sind, so daß die erhaltenen Gasvolume gemessen werden können, und an Stelle 
des schwefelsäurehaltigen Wassers eine Natronlauge von 15 Proz. Gehalt, da im 
ersteren Falle (infolge von Ozonbildung) leicht etwas zu wenig Sauerstoff gefunden 
wird. Es ist also jetzt der Versuch zu einem quantitativen ausgestaltet. 
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Man wird hierbei stets auf je ein Raumteil Sauerstoff zwei Raum- 
teile Wasserstoff erhalten. Das Verhältnis der Gewichte gleicher Raum- 
teile Wasserstoff und Sauerstoff ist aber 0.0695 : 1.1053 oder 1.008 : 16.00. 
Wenn daher zwei Raumteile Wasserstoff mit einem Volum Sauerstoff 
verbunden sind, so ist das Verhältnis ihrer Gewichte wie 2.016 : 16.00. 
(oder rund wie I: 8), wie dies die Formel H,O zum Ausdruck bringt. 
Es beweist dieser Versuch aber die wahre Zusammensetzung des Wassers noch 
nicht ganz sicher, schon weil ja bei der Elektrolyse außer Wasser noch andere Stoffe 
‘Schwefelsäure, bzw. Natronlauge) zugegen waren, auch wäre es denkbar, daß außer 
Wasserstoff und Sauerstoff noch andere Elemente im Wasser ‚enthalten sind. Sicher- 
heit für die Richtigkeit der Analyse liefert die Gegenprobe, die 
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6: 
Synthese des Wassers durch Vereinigung von Wasserstoff und 
Sauerstoff. I. Qualitative Synthese. In erster Linie können wir zeigen, 
jaß Wasser gebildet wird, wenn Wasserstoff in Luft brennt, und wir 
wissen bereits, daß dieses Brennen eine Verbindung mit Sauerstoff ist.
	        
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