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fernt gehalten werden; am sichersten füllt man zunächst eine mit Hahn versehene
“euchte Schweinsblase mit dem Knallgas und erst aus dieser die Seifenblasen.
Um zu zeigen, daß’ bei der Verpuffung Wasser gebildet wird, und
namentlich, in welchen Verhältnissen die Gase sich dabei verbinden,
muß man die Explosion in verschlossenen Gefäßen vornehmen, welche
zugleich‘ erlauben, die Raummengen der Gase genau zu messen.
Der Apparat, in welchem die Gase znsammengebracht und zur Vereinigung ge-
führt werden, ist das Zwdiometer (von eddie, heitere, gute Luft, und 4&tpov, Maß).
Es besteht aus einer Glasröhre, die ihrer Länge nach in Millimeter geteilt Fig. 16.
st und an ihrem oberen, geschlossenen Ende zwei Platindrähte eingeschmol-
zen trägt, deren Enden innen im Rohre sich fast berühren, während sie
außen zu Schleifen umgebogen - sind, wie dies Fig. 16 zeigt. Das Eudio-
meter wird mit Quecksilber gefüllt, in. einer Quecksilberwanne umgedreht
und durch geeignete Klammern in aufrechter Stellung erhalten. Nun wird
etwas reiner Wasserstoff in ‚die Röhre gebracht und sein Volum genau ge-
messen. Man fügt etwa ein Drittel dieses Volums an Sauerstoff hinzu, mißt
das Volum der Gasmischung und läßt dann einen Funken zwischen den
Drähten des Eudiometers überschlagen, indem man die Schleifen der Platin-
drähte mit den Polen eines kleinen Rühmkorff’schen Apparates oder
einer Leydener Flasche verbindet. Unter diesen Umständen verläuft die Ex-
alosion fast ohne Geräusch und nahezu gefahrlos. Während die Röhre vor
der Explosion. im Innern trocken war, erscheint sie nach derselben feucht
and zugleich ist eine starke Abnahme des Gasvolums zu beobachten, die
sich aus der Differenz des Gesamtvolums vor und nach der Explosion
ergibt.
Daß das Produkt dieser Einwirkung Wasser ist, wurde wiederholt
und über allen Zweifel festgestellt. Da das gebildete Wasser im flüssigen
Zustand einen Raum einnimmt, der gegenüber jenem, den die sich ver-
bindenden Gasmengen erfüllen, fast verschwindend klein (1/1650) ist, so
kann man sagen, daß die Volumverminderung die Summe der Volume
Wasserstoff und Sauerstoff, welche miteinander in Verbindung getreten
sind, ausdrückt. Wiederholt man den Versuch mit Mischungen der
beiden Gase nach verschiedenen Verhältnissen, so zeigt sich, daß stets
genau zwei Raumteile Wasserstoff auf einen Raumteil Sauerstoff ver-
schwinden. Ist mehr Wasserstoff zugegen, als diesem Verhältnisse ent-
spricht, so bleibt Wasserstoff übrig; überschreitet der Sauerstoff das
Verhältnis 1:2, sO bleibt. der Ueberschuß an Sauerstoff zurück. Wir
sehen also, daß, wenn Wasserstoff und Sauerstoff sich zur Bildung von
Wasser vereinigen, dies stets genau im Verhältnis von zwei Raumteilen
Wasserstoff auf ein Raumteil. Sauerstoff geschieht. Es wird hierdurch
das Ergebnis der Analyse des Wassers durch Elektrolyse (S. 43) voll-
kommen bestätigt.
Das Eudiometer in der Gasanalyse. Nachdem durch die genauesten
Versuche festgestellt ist, daß sich je 2 Vol. Wasserstoff mit je ı Vol.