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Kaliumbromid Kaliumjodid
Kalium 32.87 Kalium 23.58
Brom 67.13 Jod 76.42
100.00 100.00
Berechnet man für das Kaliumchlorid die Gewichtsmenge Kalium, welche auf
35.18 Teile Chlor, d. h. ein Verbindungsgewicht dieses Elementes kommt, nach dem
Ansatze:
52.49 : 47.51 = x: 35.18,
so ergibt sich 38.86 als das Verbindungsgewicht des Kaliums, bezogen auf Chlor
= 35.18, also auch auf Wasserstoff = 1. Durch ‚eine entsprechende Berechnung
indet man aber ferner, daß 38.86 Teile Kalium im Kaliumbromid mit 79.36 Gewichts-
eilen oder einem Verbindungsgewichte Brom und im Kaliumjodid mit 125.90 Ge-
wichtsteilen oder einem Verbindungsgewichte Jod verbunden sind. Die Zusammen-
setzung dieser Stoffe läßt sich somit auch schreiben:
Kaliumchlorid Kaliumbromid Kaliumjodid
Kalium 38,86 Kalium 38.86 Kalium 38.86
Chlor 35.18 Brom 79.36 Jod 125.90
74.04 118.22 164.76
'
Die hier an wenigen Beispielen veranschaulichten Beziehungen gel-
ten ganz allgemein; so ist in allen Kaliumverbindungen das Kalium im
Verhältnisse seines Verbindungsgewichtes oder ganzer Vielfacher (Mul-
tipla) desselben auf ein oder mehrere Verbindungsgewichte der betr.
anderen Elemente (z. B. Chlor) enthalten usw.
In ähnlicher Weise wie oben für Chlor, Brom, Jod und Kalium ge-
schehen, lassen sich auch die Verbindungsgewichte der übrigen Elemente
aus .der Zusammensetzung ihrer Verbindungen ermitteln und direkt oder
ndirekt auf den Wasserstoff als Einheit beziehen. Auch hier hat sich
gezeigt, daß jedes Element immer im Verhältnis seines Verbindungs-
gewichtes in Verbindungen eintritt, daß somit das für einen Fall ermit-
telte Verbindungsgewicht für alle übrigen Fälle gleichfalls gilt.
Die Verbindungsgewichte der Elemente geben also die Gewichts-
verhältnisse an, nach denen die Elemente sich zu chemischen Verbin-
dungen vereinigen und damit auch die Verhältnisse, nach denen sie in
diesen Verbindungen enthalten sind; sie sind für die betr. Elemente cha-
rakteristisch und eine unveränderliche Eigenschaft derselben.
Die Verbindungsgewichte, die zunächst nur ein bequemer Ausdruck
/ür tatsächlich beobachtete Mengenverhältnisse sein sollten, haben aber
bald nach ihrer Aufstellung eine tiefere Bedeutung erlangt und sind für
unsere heutige Anschauungsweise in der Chemie entscheidend gewesen.
Die Erörterung der auf sie gegründeten Theorien soll weiter unten fol-
zen; zunächst haben wir als Tatsachen, deren Kenntnis für unsere
weitere Betrachtung von größter Wichtigkeit ist, festzuhalten:
ı) Daß jeder chemische Vorgang nach bestimmten Gewichtsverhält-
ntssen. der betr. Stoffe stattfindet, und |
2) daß die relativen Gewichtsmengen von Elementen, welche sich