Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

124 
Chemische Fabriken. 
genommen. Man wendet ausschliesslich das von Fresenius!) angegebene 
(am Schlusse etwas abgekürzte) Verfahren an. ; 
Man erwärmt etwa 5 g Kies?) mit 6—7 ccm Salzsäure von 1,17 spec. 
Gew., fügt alsdann nach und nach concentrirte Salpetersäure von 1,37 spec. 
Gew. hinzu, bis keine Einwirkung mehr erfolgt und digerirt mehrere 
Stunden unter mässigem Erhitzen. Man gebraucht von der Salpetersäure 
etwa 20—22 ccm. Die Auflösung wird am besten in einem schief liegenden 
Kolben vorgenommen. 
Nachdem alles Zersetzbare zersetzt und alles Lösliche gelöst, giesst 
man den Inhalt des Kolbens in eine Porzellanschale, spült denselben mit 
10 und dann noch einmal mit 10 ccm Salzsäure von 1,12 spec. Gew. in die 
Porzellanschale nach und stellt den Kolben einstweilen bei Seite. 
Man verdampft jetzt den Inhalt der Porzellanschale im Wasserbade 
fast zur Trockne, setzt 20 ccm Salzsäure von 1,12 spec. Gew, zu, erwärmt, 
verdünnt mit Wasser und filtrirt‘ in eine etwa 500 ccm fassende Koch- 
flasche; auch den Auflösungskolben spült man nunmehr mit Wasser nach 
und bringt damit etwa darin noch befindliche Reste des Rückstandes auf 
das Filter. 
Man trocknet das Filter, äschert es in einem Porzellantiegel ein, be- 
handelt den zum Theil aus schwefelsaurem Bleioxyd bestehenden Rückstand 
mit 1 ccm Königswasser (aus 3 Th. Salzsäure. von 1,17 und 1 Th. Salpeter- 
säure von 1,37 spec. Gew. bestehend), verdampft zur Trockne, erwärmt 
den Rückstand mit 5 ccm Salzsäure von 1,12 spec. Gew., verdünnt ein 
wenig und filtrirt die Lösung des Chlorbleies etc., welche noch etwas 
Kupfer enthalten kann, zu der Hauptlösung, welche nöthigenfalls noch auf 
etwa 400 ccm verdünnt wird. Der unlösliche graue Rückstand enthält 
nun kein Kupfer mehr. 
In der in einem grossen Becherglase befindlichen, auf 70% erwärmten 
Lösung wird durch Einleiten von Schwefelwasserstoff das Kupfer gefällt, 
Nach vollendeter Ausfällung filtrirt man den Niederschlag rasch bei Luft- 
abschluss (indem man Becherglas und Trichter mit einer Glasplatte be- 
deckt) ab, wäscht ihn aus und trocknet ihn. Er hat eine rothbraune 
Farbe und besteht aus viel Schwefel, Schwefelarsen, Schwefelkupfer, 
Schwefelblei und etwas Schwefelantimon. 
'‘) Zeitschr. anal. Chem. 16 (1877), 337. 
”) Man verwende nicht mehr und nicht weniger als 5 g. Fresenius macht 
in dieser Beziehung folgende: Bemerkungen: „Da die kupferhaltigen (spani- 
schen) Pyrite etwa 3% Kupfer enthalten, so Kiefern 5 g ungefähr 0,190 g Kupfer- 
sulfür, Eine Differenz von 0,001 g im Gewicht des Kupfersulfürs bedingt alsdann 
eine Differenz von 0,016 im Procentgehalt des Kupfers, was zulässig erscheint. 
Wollte man mehr Kies, z. B. 10 g nehmen, so würde dadurch die Arbeit erheb- 
lich erschwert und verlangsamt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.