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II. Die Darstellung der Soda, 165
Die Rohsodalauge soll von möglichst hellgelber Farbe und nicht
stärker als 30—32° B. sein (warm gemessen).
Die Rohsodalauge wird namentlich auf Schwefelnatrium, schwefelsaures
Natron, Chlornatrium, kohlensaures Natron, aber auch auf Aetznatron,
Ferrocyannatrium und Gesammt-Schwefel untersucht.
Die Prüfung auf die erstgenannten vier Bestandtheile wird in folgender
Weise vorgenommen. 10 ccm der direct von der Laugerei kommenden,
noch warmen Rohsodalauge werden auf 200 ccm verdünnt und hiervon je
20 resp. 40 ccm (entsprechend 1 resp. 2 ccm der ursprünglichen Rohlauge)
für die einzelnen Versuche verwendet...
a) Schwefelnatrium. Die abgemessenen 20 ccm der. verdünnten
Lauge werden mit viel destillirtem Wasser (etwa 11) versetzt; alsdann
fügt man Essigsäure und frisch bereitete, verdünnte Stärkelösung hinzu
and titrirt mit !/,9 Normal-Jodlösung bis zur bleibenden Blaufärbung.
bp) Schwefelsaures Natron. 40 ccm der verdünnten Lauge (ent-
sprechend 2 ccm der ursprünglichen Rohlauge) werden mit Salzsäure schwach
angesäuert, zum beginnenden Kochen erhitzt und mit im Reagensglase
arwärmter Chlorbariumlösung in geringem Ueberschuss gefällt.
ce) Chlornatrium. 20ccm der verdünnten Lauge werden mit so
viel Schwefelsäure versetzt, als im Versuch d gebraucht wurden. und so
‚ange gekocht, bis der Schwefelwasserstoff völlig verjagt ist. Alsdann
filtrirt man vom ausgeschiedenen Schwefel ab, versetzt das Filtrat mit
wenigen Tropfen gelben chromsauren. Kalis und titrirt mit Silberlösung.
d) Kohlensaures Natron. . 20 ccm der verdünnten Lauge werden
mit Methyl-Orange (siehe S. 95) versetzt und mit titrirter Schwefelsäure
(S. 98) bei gewöhnlicher Temperatur bis zum KEinfritt der nelkenrothen
Färbung versetzt. Wendet man Lackmustinetur an, so versetzt man mit
überschüssiger Schwefelsäure, verjagt Kohlensäure und Schwefelwasser-
stoff durch Kochen, setzt hierauf erst Lackmustinetur hinzu und titrirt
mit Normalnatron zurück. (Die Farbe von Lackmus wird durch Schwefel-
wasserstoff bekanntlich verändert, desshalb erst der Zusatz der Tinctur
nach völliger Verjagung desselben.)
Die verbrauchten Cubikcentimeter Schwefelsäure entsprechen dem vor-
handenen kohlensauren Natron, Aetznatron und Schwefelnatrium, berechnet
als kohlensaures Natron, von welchem man die in Versuch @ gefundene,
auf kohlensaures. Natron berechnete, Menge Schwefelnatrium abzieht.
e) Aetznatron. Will man dasselbe besonders bestimmen, so versetzt
man 40 cem der verdünnten Rohlauge (entsprechend 2 ccm ursprünglicher
Lauge) mit Wasser und einigen Tropfen einer alkoholischen Lösung von
Phenacetolin (S. 96), so dass die Flüssigkeit hierdurch gerade schwach gelb
gefärbt wird. Man lässt alsdann Schwefelsäure bis zum Kintritt einer
bleibenden schwach rosenrothen Färbung hinzufliessen. Die verbrauchten