Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Zu 
IV. Die Soda. 
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No. 4 das von No. 2 resultirende saure Filtrat. Der gewogene Nieder- 
schlag der beiden Basen wird in Salzsäure wieder gelöst, die Lösung mit 
Wasser im Becherglase stark verdünnt‘ und nach Zusatz von schwefelsaurem 
Manganoxydul (S. 104 oben) direct mit Chamäleon (ca. 1:1000) titrirt. 
4. Kohlensaurer Kalk. Das kochende Filtrat vom Eisenoxyd- und 
Thonerdeniederschlag wird mit oxalsaurem Ammoniak gefällt, die Flüssigkeit 
noch einige Minuten im Kochen erhalten und nach 3—4 Stunden abfiltrirt'). 
5. Chlornatrium. 2 g (bei Ammoniaksoda), resp. 5 g (bei Leblanc- 
Soda) werden mit Wasser übergossen und durch Zusatz von Salpeter- 
säure gelöst. Die vom in Säure Unlöslichen abfiltrirte Flüssigkeit wird 
mit salpetersaurem Silberoxyd gefällt und der Niederschlag unter Zuhülfe- 
nahme des sub 1 und 2 beschriebenen Zwei-Filter-Systemes getrocknet. 
Oder man neutralisirt genau und titrirt mit Silberlösung. 
6. Schwefelsaures Natron. 5g Soda werden in Salzsäure gelöst 
und das Filtrat mit Chlorbarium gefällt. 
7. Glühverlust. Etwa 10 g Soda (nicht viel weniger) werden im 
Platintiegel !/, Stunde bei voller Flamme erhitzt. Nach dem abermaligen 
Wägen des Tiegels nach dem Glühen zerreibt man rasch seinen Inhalt 
und bestimmt in abgewogenen 5 g der geglühten Soda den „Titer nach 
lem Glühen“ (welcher der eigentlich maassgebende ist). 
8. Das specifische Gewicht der Soda. Bei Ermittelung des- 
selben handelt es sich um rein praktische Fragen. Man will also nicht 
etwa das specifische Gewicht der Soda, nachdem alle Zwischenräume der- 
selben durch eine sie nicht lösende Flüssigkeit (wie Benzol) ausgefüllt 
sind, mittelst des Pyknometers u. dgl. bestimmen, sondern man will einfach 
wissen, wie viel ein bestimmtes Volum der dicht eingefüllten Soda wiegt. 
Man. ahmt also das dichte Einfüllen der Soda in die Fässer en miniature 
nach, damit man aus der. Bestimmung erfahre, wie viel ungefähr ein Fass 
der ein Sack mit der betr. Soda gefüllt wiegen wird. 
Ich benutze zur specifischen Gewichtsbestimmung der Soda ein Becher- 
glas von 7 cm Höhe und 5 cm Durchmesser, welches einen Inhalt von 
130 ccm hat. Die gemahlene Soda wird in 4—5 einzelnen Portionen ein- 
getragen, indem man jedesmal das Glas wiederholt auf den Tisch auf- 
stösst, um auf diese Weise ein möglichst dichtes Einfüllen der Soda zu 
bewerkstelligen. Schliesslich streicht man mit einer kleinen Glasplatte die 
über dem Rande des Becherglases hervorragende Soda ab und wägt. Den 
Inhalt des Becherglases ermittelt man, indem man dasselbe auf eine mit 
Stellschrauben genau wagrecht zu stellende Glasplatte setzt und aus einer 
L00 cem enthaltenden und in !/. ccm getheilten Glashahnbürette so lange 
1) Bei ganz genauen Analysen bestimmt man im Filtrat etwa vorhandene 
Magnesia,
	        
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